Wannenlift: Der umfassende Ratgeber für mehr Selbstständigkeit im Bad

Mehr Sicherheit und Komfort beim Ein- und Aussteigen aus der Badewanne
Wannenlift
Inhalt dieses Beitrags

Ein Wannenlift kann für viele Menschen der Schlüssel zu mehr Selbstständigkeit und Lebensqualität sein. Laut einer Erhebung des Statistischen Bundesamtes leben in Deutschland aktuell über 4,1 Millionen pflegebedürftige Menschen, von denen viele täglich mit Barrieren im Badezimmer konfrontiert sind. Der Wannenlift ist dabei eine der effektivsten Lösungen, um das Ein- und Aussteigen aus der Badewanne wieder sicher und würdevoll zu gestalten. Wir von Pflege Panorama haben alle wichtigen Informationen für Sie zusammengestellt.

Wichtige Fakten zu Wannenliften auf einen Blick

Zielgruppe:
Etwa 42% der über 65-Jährigen haben Probleme beim Ein- und Aussteigen aus der Badewanne; in Deutschland leben über 4,1 Millionen pflegebedürftige Menschen
Funktion:
Hebevorrichtung für sicheres Ein- und Aussteigen aus der Badewanne; verschiedene Antriebsarten: elektrisch (mit Akku), hydraulisch oder manuell
Preisspanne:
Einfache Modelle: 300-800€; mittleres Segment: 800-1.500€; Premiummodelle/Deckenlifter: 1.500-3.000€ oder mehr; plus Installationskosten von 100-300€
Kostenübernahme:
Bei medizinischer Notwendigkeit und vorhandenem Pflegegrad (ab Grad 1) übernehmen Pflegekassen oft die Kosten für Standardmodelle
Vorteile:
Erhalt der Selbstständigkeit, Sturzprävention, Entlastung pflegender Angehöriger, Vermeidung eines teuren Badumbaus (ca. 10.000€ und mehr)

Was ist ein Wannenlift und wie funktioniert er?

Ein Wannenlift ist eine Hebevorrichtung, die Menschen mit eingeschränkter Mobilität dabei hilft, sicher und komfortabel in die Badewanne hinein- und wieder herauszukommen. Diese praktische Hilfe überwindet eine der größten Hürden im Badezimmer und ermöglicht es Senioren und Pflegebedürftigen, weiterhin selbstständig zu baden.

Die Funktionsweise eines Wannenlifts ist dabei denkbar einfach: Der Nutzer setzt sich auf den erhöhten Sitz des Lifts, der sich außerhalb der Wanne befindet. Per Knopfdruck senkt sich der Sitz langsam in die mit Wasser gefüllte Wanne ab. Nach dem Bad hebt der Lift den Nutzer wieder auf die ursprüngliche Höhe, sodass er bequem und sicher aussteigen kann.

Je nach Modell gibt es verschiedene Antriebsarten. Elektrische Wannenlifte werden mit einem Akku betrieben und lassen sich per Fernbedienung steuern. Sie sind besonders komfortabel und erfordern keinerlei Kraftaufwand. Hydraulische Wannenlifte nutzen den Wasserdruck zur Bewegung und benötigen keinen Strom, sind aber etwas umständlicher in der Bedienung. Manuelle Modelle sind die günstigste Variante, erfordern jedoch Kraft beim Heben und Senken, weshalb sie für stark pflegebedürftige Personen oft nicht geeignet sind.

Die Vorteile eines Wannenlifts sind vielfältig. Er ermöglicht nicht nur ein sicheres Baden ohne Sturzgefahr, sondern entlastet auch pflegende Angehörige erheblich. Die Selbstständigkeit der Pflegebedürftigen wird gefördert, was sich positiv auf das Selbstwertgefühl und die psychische Gesundheit auswirkt. Zudem kann ein teurer und aufwändiger Badumbau vermieden werden.

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Die verschiedenen Arten von Wannenliften im Überblick

Klassische Badewannenlifte mit Sitzfläche

Der klassische Badewannenlift besteht aus einer stabilen Sitzfläche auf einer Hubsäule, die in der Wanne platziert wird. Diese Variante ist am weitesten verbreitet und passt in die meisten Standardbadewannen. Die Sitzfläche ist in der Regel mit hygienischem, wasserabweisendem Material bezogen und verfügt über eine Rückenlehne für zusätzlichen Komfort. Einige Modelle bieten auch abklappbare Seitenteile, die den Ein- und Ausstieg erleichtern.

Wannenlifte mit Drehsitz für einfaches Ein- und Aussteigen

Ein Wannenlift mit Drehsitz bietet zusätzlichen Komfort, da sich der Sitz um bis zu 90 Grad drehen lässt. Der Nutzer kann sich so außerhalb der Wanne auf den Sitz setzen und wird dann über die Wanne gedreht, bevor der Lift abgesenkt wird. Diese Variante ist besonders für Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit in den Beinen oder Hüftproblemen empfehlenswert, da sie ein Überwinden des Wannenrands überflüssig macht.

Mobile und tragbare Modelle für flexible Nutzung

Mobile Wannenlifte sind nicht fest installiert und können bei Bedarf eingesetzt und wieder entfernt werden. Sie sind ideal für Reisen oder wenn mehrere Badezimmer genutzt werden. Diese Modelle sind in der Regel leichter und kompakter als fest installierte Systeme, bieten aber oft weniger Stabilität und Komfort. Sie eignen sich besonders für Menschen mit temporären Mobilitätseinschränkungen oder für Pflegende, die zwischen verschiedenen Wohnorten pendeln.

Wandmontierte Badewannenlifte

Wandmontierte Wannenlifte werden an der Wand neben der Badewanne befestigt und verfügen über einen Schwenkarm, der den Sitz über die Wanne bewegt. Diese Variante spart Platz in der Wanne selbst und ermöglicht ein uneingeschränktes Badeerlebnis ohne störende Teile in der Wanne. Allerdings erfordert die Installation einen stabilen Wandaufbau und ist etwas aufwändiger.

Deckenlifter für das Bad

Deckenlifter sind komplexe Systeme, die an der Decke montiert werden und den Nutzer mittels eines Gurtsystems oder einer speziellen Sitzeinheit in die Wanne heben. Sie kommen vor allem bei stark pflegebedürftigen Personen zum Einsatz, die auch mit Unterstützung nicht mehr selbstständig sitzen können. Diese Systeme sind kostspielig und erfordern eine fachgerechte Installation, bieten aber maximale Unterstützung und können auch für den Transfer zwischen Rollstuhl und Badewanne genutzt werden.

 

Die verschiedenen Arten von Wannenliften im Überblick

Es gibt verschiedene Wannenlift-Typen für unterschiedliche Bedürfnisse. Klassische Badewannenlifte bestehen aus einer Sitzfläche auf einer Hubsäule in der Wanne - die gängigste und für die meisten Standardwannen passende Variante. Wannenlifte mit Drehsitz erlauben eine 90-Grad-Drehung und sind ideal für Menschen mit Hüftproblemen, da der Wannenrand nicht überwunden werden muss. Mobile Modelle sind nicht fest installiert, leichter und flexibler einsetzbar, jedoch oft weniger stabil. Wandmontierte Wannenlifte werden an der Wand befestigt und haben einen Schwenkarm, der den Sitz über die Wanne bewegt - sie sparen Platz in der Wanne selbst, erfordern aber einen stabilen Wandaufbau. Deckenlifter sind komplexe, an der Decke montierte Systeme für stark pflegebedürftige Personen, die auch mit Unterstützung nicht mehr selbständig sitzen können.

Für wen ist ein Wannenlift geeignet? Anwendungsbereiche und Zielgruppen

Ein Wannenlift ist für verschiedene Personengruppen eine wertvolle Hilfe im Alltag. Primär richtet er sich an Senioren mit eingeschränkter Mobilität, die Schwierigkeiten haben, den hohen Wannenrand zu überwinden oder sich aus der tiefen Badewanne wieder zu erheben. Laut einer Erhebung des Robert Koch-Instituts haben etwa 42% der über 65-Jährigen Probleme mit dem Ein- und Aussteigen aus der Badewanne, was das Sturzrisiko erheblich erhöht.

Auch für Menschen mit körperlichen Behinderungen ist ein Badewannenlift oft unverzichtbar, um ein selbstständiges Baden zu ermöglichen. Je nach Art der Behinderung können unterschiedliche Modelle optimal sein – beispielsweise eignen sich Drehsitzmodelle besonders gut für Rollstuhlfahrer oder Menschen mit eingeschränkter Hüftbeweglichkeit.

Pflegebedürftige nach Operationen oder mit chronischen Erkrankungen wie Arthrose, Multipler Sklerose oder Parkinson profitieren ebenfalls von einem Wannenlift. Die Entlastung der Gelenke und Muskeln ermöglicht ein schmerzfreies Baden und fördert die Rehabilitation. Bei temporärer Einschränkung können auch Mietmodelle eine sinnvolle Option sein.

Besondere Anforderungen haben Schlaganfallpatienten, bei denen oft eine halbseitige Lähmung vorliegt. Hier sind Modelle mit zusätzlichen Sicherheitsfunktionen wie Gurtsystemen und besonders stabilen Seitenlehnen empfehlenswert. Die einfache Bedienbarkeit ist hier besonders wichtig, da häufig auch die Feinmotorik eingeschränkt ist.

Für übergewichtige Personen gibt es spezielle Varianten mit erhöhter Tragkraft. Während Standardmodelle meist bis 120-140 kg belastbar sind, können Spezialmodelle bis zu 200 kg oder mehr tragen. Hier sollte besonders auf die Stabilität und die Größe der Sitzfläche geachtet werden.

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Worauf beim Kauf eines Wannenlifts achten? Wichtige Kaufkriterien

Bei der Auswahl eines passenden Wannenlifts spielen verschiedene Faktoren eine entscheidende Rolle. Zunächst ist die Passgenauigkeit für die vorhandene Badewanne wichtig. Messen Sie Ihre Wanne genau aus – relevant sind Länge, Breite, Höhe und die Form des Wannenrands. Besonders bei nicht-standardisierten Wannen wie Eckbadewannen oder sehr schmalen Modellen ist eine sorgfältige Prüfung nötig.

Die maximale Belastbarkeit sollte großzügig gewählt werden und das Körpergewicht des Nutzers deutlich überschreiten. Bedenken Sie, dass zum reinen Körpergewicht noch das Gewicht des nassen Körpers und eventueller Kleidung hinzukommt. Ein Sicherheitspuffer von mindestens 20 kg ist ratsam.

Der Bedienkomfort ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Die Steuerung sollte intuitiv und auch mit eingeschränkter Feinmotorik gut bedienbar sein. Wählen Sie Modelle mit großen, gut greifbaren Tasten und einer übersichtlichen Fernbedienung. Bei elektrischen Modellen ist zudem eine wasserdichte Fernbedienung unerlässlich.

Die Akkulaufzeit bei elektrischen Wannenliften sollte für mindestens 5-7 Bäder ohne Zwischenladung ausreichen. Moderne Lithium-Ionen-Akkus bieten hier deutliche Vorteile gegenüber älteren Blei-Gel-Akkus, sowohl bei der Laufzeit als auch beim Gewicht. Eine Schnellladefunktion kann im Alltag sehr praktisch sein.

Wichtig sind auch die Sicherheitsfunktionen des gewählten Modells. Dazu gehören rutschfeste Oberflächen, ein stabiler Stand in der Wanne, automatischer Stopp bei Hindernissen und eine Notabsenkung bei leerem Akku. Achten Sie auf entsprechende Zertifizierungen und Sicherheitsprüfungen.

Der Platzbedarf spielt besonders in kleinen Badezimmern eine wichtige Rolle. Einige Modelle lassen sich platzsparend zusammenklappen, wenn sie nicht genutzt werden. Wandmontierte Systeme können eine gute Alternative sein, wenn in der Wanne selbst kein Platz für einen Lift ist.

 

Kostenübernahme: So klappt's mit der Finanzierung

Grundvoraussetzungen:
Pflegegrad (mindestens Grad 1) und ärztlicher Nachweis der medizinischen Notwendigkeit mit detaillierter Begründung der Einschränkungen
Antragsprozess:
1. Ärztliche Verordnung einholen
2. Kostenvoranschlag(e) besorgen
3. Antrag bei der Pflegekasse stellen
4. Bei Bewilligung: Installation beauftragen
Alternative: Mieten statt Kaufen
Bei temporärem Bedarf: Mietkosten 30-70€ monatlich plus einmalig 100-200€ für Installation/Deinstallation; Mindestlaufzeit meist 1-3 Monate
Bei Ablehnung:
Widerspruch innerhalb eines Monats einlegen; Erfolgsaussichten steigen mit zusätzlichen ärztlichen Stellungnahmen oder detaillierteren Begründungen
Im Hilfsmittelverzeichnis:
Wannenlifte sind unter der Nummer 18.46.01 als "Lifter für Badewannen" gelistet und gehören zu den anerkannten Pflegehilfsmitteln zur Erleichterung der Pflege

Kosten eines Wannenlifts: Mit diesen Preisen müssen Sie rechnen

Die Anschaffung eines Wannenlifts ist eine Investition in Lebensqualität und Sicherheit. Die Kosten variieren dabei je nach Modell, Funktionsumfang und Marke erheblich. Für einen einfachen elektrischen Badewannenlift müssen Sie mit Preisen zwischen 300€ und 800€ rechnen. Diese Basismodelle erfüllen die grundlegenden Anforderungen, bieten aber meist weniger Komfort und weniger Zusatzfunktionen.

Im mittleren Preissegment zwischen 800€ und 1.500€ finden sich hochwertigere Modelle mit zusätzlichen Funktionen wie Drehsitzen, ergonomisch geformten Sitzflächen oder erweiterten Sicherheitsfunktionen. Diese Wannenlifte sind oft langlebiger und bieten mehr Komfort.

Premiummodelle oder spezielle Systeme wie Deckenlifter können zwischen 1.500€ und 3.000€ oder mehr kosten. Diese Investition lohnt sich besonders bei speziellen Anforderungen oder wenn eine langfristige Nutzung zu erwarten ist.

Zu den Anschaffungskosten kommen noch potenzielle Zusatzkosten für Installation und Wartung. Während einfache Modelle oft selbst installiert werden können, sollten wandmontierte Systeme oder Deckenlifter von Fachleuten angebracht werden. Die Installationskosten liegen hier zwischen 100€ und 300€.

Die langfristigen Kosten eines Wannenlifts sind im Vergleich zu einem kompletten Badumbau deutlich geringer. Ein barrierefreier Umbau des Badezimmers kann schnell 10.000€ und mehr kosten, während ein Wannenlift eine kostengünstige Alternative darstellt, die zudem weniger Einschränkungen während der Umbauphase mit sich bringt.

Für unterschiedliche Budgets gibt es passende Empfehlungen:

  • Kleines Budget (bis 500€): Einfache elektrische Modelle oder hydraulische Systeme
  • Mittleres Budget (500-1.000€): Qualitativ hochwertige Standardlifte mit guter Akkuleistung
  • Gehobenes Budget (über 1.000€): Premiummodelle mit Zusatzfunktionen wie Drehsitz, extra Polsterung oder erhöhter Tragkraft

 

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Kostenübernahme: Wann zahlen Krankenkasse und Pflegekasse?

Die gute Nachricht: Ein Wannenlift kann unter bestimmten Voraussetzungen von der Pflegekasse oder Krankenkasse bezuschusst oder vollständig finanziert werden. Entscheidend ist dabei der Nachweis der medizinischen Notwendigkeit und der Pflegegrad des Antragstellers.

Für eine Kostenübernahme ist zunächst ein Pflegegrad wichtig. Ab Pflegegrad 1 besteht grundsätzlich Anspruch auf Hilfsmittel, die die Pflege erleichtern oder die Selbstständigkeit fördern. Ein Badewannenlift fällt in diese Kategorie und ist im Hilfsmittelverzeichnis der gesetzlichen Krankenkassen unter der Nummer 18.46.01 als „Lifter für Badewannen“ gelistet.

Der ärztliche Nachweis ist ein weiterer entscheidender Faktor. Eine Verordnung vom Arzt sollte detailliert begründen, warum der Wannenlift medizinisch notwendig ist. Hierbei sollten konkrete Einschränkungen wie Gelenkprobleme, Gleichgewichtsstörungen oder Muskelschwäche dokumentiert werden. Je detaillierter die Begründung, desto höher die Chancen auf Bewilligung.

Die Antragstellung läuft in der Regel über die Pflegekasse, die bei der Krankenkasse angesiedelt ist. Der Prozess umfasst folgende Schritte:

  1. Ärztliche Verordnung einholen
  2. Kostenvoranschlag von einem oder mehreren Anbietern einholen
  3. Antrag auf Kostenübernahme bei der Pflegekasse stellen
  4. Begutachtung durch den Medizinischen Dienst (kann, muss aber nicht erfolgen)
  5. Entscheidung der Pflegekasse abwarten
  6. Bei Bewilligung: Bestellung und Installation des Hilfsmittels

Die Höhe der Kostenübernahme variiert je nach individueller Situation und Kasse. In vielen Fällen werden die Kosten für ein Standardmodell vollständig übernommen. Wünscht der Antragsteller ein teureres Modell mit Zusatzfunktionen, muss er die Mehrkosten in der Regel selbst tragen.

Bei einer Ablehnung durch die Kasse sollten Sie nicht sofort aufgeben. Ein Widerspruch kann oft erfolgreich sein, besonders wenn er mit zusätzlichen ärztlichen Stellungnahmen oder Gutachten untermauert wird. Die Widerspruchsfrist beträgt einen Monat nach Erhalt des Ablehnungsbescheids.

 

Kostenübernahme und praktische Anwendungstipps

Die Kosten für eine Peroneusschiene werden bei medizinischer Notwendigkeit in etwa 90% der Fälle von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Voraussetzung ist eine ärztliche Verordnung (meist durch Neurologen oder Orthopäden) mit präziser Diagnose und Indikation. Der Genehmigungsprozess dauert typischerweise 3-5 Wochen, wobei bei Ablehnung Widerspruch eingelegt werden kann – mit einer Erfolgsquote von etwa 60%. Für eine optimale Anwendung sollte die Peroneusschiene korrekt angelegt werden: Der Fuß muss in einem rechten Winkel zum Unterschenkel stehen, die Verschlüsse sind fest aber nicht zu eng zu schließen, und ein Finger sollte noch zwischen Haut und Orthese passen. Bei der Schuhwahl eignen sich besonders Sneakers oder Sportschuhe mit breitem Einstieg, Halbschuhe mit erhöhtem Volumen oder spezielle Orthopädieschuhe. Oft ist eine Schuhgröße größer nötig, wobei Carbon-Schienen weniger Platz beanspruchen als Kunststoffmodelle. Die Eingewöhnung dauert etwa 3-4 Wochen, wobei empfohlen wird, anfangs nur 1-2 Stunden zu tragen und die Zeit täglich um eine Stunde zu steigern. Häufige Probleme wie Druckstellen, Schweißbildung oder Geräuschentwicklung lassen sich meist durch kleine Anpassungen oder Pflegemaßnahmen beheben.

Installation eines Wannenlifts: So geht's richtig

Die richtige Installation eines Wannenlifts ist entscheidend für die Sicherheit und Funktionalität. Je nach Modell kann die Montage selbst durchgeführt oder sollte von Fachleuten übernommen werden.

Vor der Installation sollte das Badezimmer gut vorbereitet werden. Entfernen Sie alle Gegenstände aus dem Wannenbereich und stellen Sie sicher, dass ausreichend Platz zum Arbeiten vorhanden ist. Überprüfen Sie auch, ob der Bodenbelag rutschfest ist und ob weitere Hilfsmittel wie Haltegriffe sinnvoll ergänzt werden sollten.

Viele moderne Wannenlifte können ohne Bohren installiert werden. Diese Modelle werden mittels Saugnäpfen oder speziellen Klemmvorrichtungen in der Wanne befestigt. Der Vorteil: keine Beschädigung der Badewanne und eine rückstandslose Entfernung bei Nichtgebrauch. Allerdings sind diese Systeme oft weniger stabil als fest montierte Modelle und eignen sich nicht für jede Wannenform.

Für eine professionelle Montage sprechen mehrere Gründe: Fachleute können die optimale Position des Lifts bestimmen, eine sichere Befestigung gewährleisten und die korrekte Funktionsweise überprüfen. Zudem bieten viele Hersteller eine Garantie nur bei fachgerechter Installation. Die Kosten für die professionelle Montage liegen zwischen 100€ und 300€, können aber je nach Aufwand variieren.

Bei der Eigeninstallation sollten Sie unbedingt die Herstelleranleitung genau befolgen. Wichtige Punkte dabei sind:

  • Stabile Positionierung in der Wanne
  • Korrekte Ausrichtung der Hubsäule
  • Sichere Befestigung aller Komponenten
  • Überprüfung der Akkuladung
  • Testlauf ohne Belastung
  • Anpassung der Sitzhöhe an den Nutzer

Häufige Installationsprobleme entstehen durch unebene Wannenböden, zu schmale Wannen oder instabile Wandkonstruktionen bei wandmontierten Systemen. Hier kann oft eine individuelle Anpassung durch den Hersteller oder Fachhändler nötig sein.

In Mietwohnungen ist die Installation ohne Bohren zu bevorzugen. Sollte doch eine Wandmontage nötig sein, holen Sie unbedingt die schriftliche Genehmigung Ihres Vermieters ein. In vielen Fällen wird diese erteilt, wenn es sich um notwendige Maßnahmen für pflegebedürftige Mieter handelt. Nach dem Auszug kann eine Rückbauverpflichtung bestehen, sofern vertraglich vereinbart.

Die besten Wannenlifte im Test 2025

Bei Pflege Panorama haben wir verschiedene Wannenlifte nach strengen Kriterien getestet. Unsere Bewertung basiert auf Faktoren wie Sicherheit, Bedienkomfort, Stabilität, Akkulaufzeit, Tragkraft und Preis-Leistungs-Verhältnis.

Top 5 Wannenlifte für unterschiedliche Bedürfnisse

  1. Aquatec Orca – Bester Allrounder: Überzeugt durch sehr stabile Konstruktion, einfache Bedienung und gute Akkulaufzeit. Die wasserdichte Fernbedienung und die hohe Rückenlehne bieten zusätzlichen Komfort und Sicherheit.

  2. Drive Medical Bellavita – Preis-Leistungs-Sieger: Mit einer maximalen Absenkung von 6,5 cm ideal für tiefe Wannen und dabei erstaunlich günstig. Die intuitive Bedienung und das geringe Gewicht machen ihn besonders nutzerfreundlich.

  3. Invacare Aquatec Fortuna – Beste Tragkraft: Mit einer Belastbarkeit von bis zu 150 kg ideal für schwerere Personen. Der abnehmbare Bezug ist besonders hygienisch und leicht zu reinigen.

  4. Petermann Bianca – Bester Drehsitz: Das Drehsitzmodell überzeugt durch die einfache Ein- und Ausstiegsmöglichkeit und ist damit ideal für Menschen mit Hüftproblemen oder Rollstuhlfahrer.

  5. Dietz Badewannenlift Kanjo – Besonders kompakt: Mit einer schmalen Bauweise eignet sich dieses Modell hervorragend für kleine Badewannen und enge Badezimmer.

Unsere Nutzerbefragung ergab, dass besonders die einfache Bedienung (82%) und Stabilität (76%) für die Kaufentscheidung ausschlaggebend sind, gefolgt von der Akkulaufzeit (65%) und dem Preis (58%).

Wannenlift Alternativen: Andere Hilfsmittel für das Bad

Ein Wannenlift ist nicht immer die einzige oder beste Lösung. Je nach individuellen Bedürfnissen können andere Hilfsmittel sinnvolle Alternativen darstellen.

Badewannenbretter und Badewannensitze sind einfache und kostengünstige Alternativen für Menschen mit leichteren Mobilitätseinschränkungen. Diese werden über die Badewanne gelegt und ermöglichen ein Sitzen während des Duschens. Mit Preisen zwischen 30€ und 100€ sind sie deutlich günstiger als ein kompletter Lift, bieten aber weniger Unterstützung beim Ein- und Aussteigen.

Einstiegshilfen und Haltegriffe erleichtern das Überwinden des Wannenrands und geben Sicherheit beim Ein- und Aussteigen. Sie sind ideal für Menschen, die noch relativ mobil sind, aber etwas Unterstützung benötigen. Die Kosten liegen je nach Ausführung zwischen 20€ und 150€.

Ein kompletter Badumbau mit einer bodengleichen Dusche ist die umfassendste, aber auch teuerste Lösung. Mit Kosten zwischen 5.000€ und 15.000€ ist dies eine langfristige Investition, die jedoch maximale Barrierefreiheit bietet. Für Rollstuhlfahrer oder bei langfristiger Pflegebedürftigkeit kann dies die sinnvollste Option sein.

Im Vergleich der verschiedenen Lösungen zeigt sich, dass ein Wannenlift oft den besten Kompromiss aus Kosten, Nutzen und Aufwand darstellt. Er ermöglicht die weitere Nutzung der vorhandenen Badewanne, ist relativ schnell installiert und bietet ein hohes Maß an Sicherheit und Komfort. Während Badewannenbretter nur eingeschränkten Komfort bieten und ein kompletter Umbau sehr kostspielig ist, stellt der Badewannenlift eine praktikable Zwischenlösung dar, die zudem oft von der Pflegekasse bezuschusst wird.

Mieten statt kaufen: Wann ist das sinnvoll?

Die Option, einen Wannenlift zu mieten statt zu kaufen, kann in bestimmten Situationen die bessere Wahl sein. Besonders bei temporärem Bedarf, etwa nach Operationen oder während einer Rehabilitationsphase, ist das Mieten wirtschaftlich sinnvoll.

Die Vorteile des Mietens liegen auf der Hand: geringere Anfangsinvestition, keine langfristige Bindung und meist inklusive professioneller Installation und Wartung. Zudem kann bei nachlassendem Bedarf der Lift einfach zurückgegeben werden, ohne dass man sich um Wiederverkauf oder Entsorgung kümmern muss.

Die durchschnittlichen Mietkosten für einen Badewannenlift liegen zwischen 30€ und 70€ pro Monat, je nach Modell und Ausstattung. Hinzu kommen oft einmalige Kosten für Lieferung, Installation und spätere Deinstallation von etwa 100€ bis 200€. Die meisten Mietverträge haben eine Mindestlaufzeit von 1-3 Monaten und verlängern sich danach monatlich.

Zu den bekanntesten Anbietern für Mietwannenlifte zählen Sanitätshäuser, spezialisierte Hilfsmittelanbieter und einige Hersteller selbst. Oft bieten diese auch eine Mietkauf-Option an, bei der die bereits gezahlten Mietraten später beim Kauf angerechnet werden können.

Unsere Checkliste: Kaufen oder mieten? hilft bei der Entscheidung:

Mieten ist sinnvoll, wenn:

  • Der Bedarf voraussichtlich weniger als 12 Monate besteht
  • Die finanzielle Situation keine große Anfangsinvestition erlaubt
  • Sie verschiedene Modelle testen möchten, bevor Sie kaufen
  • Eine professionelle Wartung gewünscht ist

Kaufen ist vorteilhafter, wenn:

  • Der Bedarf langfristig (über 12 Monate) besteht
  • Die Pflegekasse die Kosten übernimmt
  • Spezielle Anforderungen an den Lift bestehen
  • Eine dauerhafte Lösung gewünscht ist

Wir von Pflege Panorama hoffen, dass dieser umfassende Ratgeber Ihnen bei der Auswahl des richtigen Wannenlifts hilft. Für individuelle Beratung stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Besuchen Sie uns auf www.pflege-panorama.de für weitere Informationen und aktuelle Vergleiche.

 

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Die wichtigsten Fragen

Wie lange hält ein Wannenlift?

Ein qualitativ hochwertiger Wannenlift hat bei regelmäßiger Wartung eine durchschnittliche Lebensdauer von 7-10 Jahren. Elektrische Komponenten wie Akkus müssen in der Regel alle 2-3 Jahre ersetzt werden. Die mechanischen Teile sind bei guter Pflege deutlich langlebiger.

Kann ein Wannenlift in jede Badewanne eingebaut werden?

Grundsätzlich gibt es für fast jede Wannenform passende Badewannenlifte. Standardmodelle passen in die meisten rechteckigen Wannen. Für Eckbadewannen, sehr schmale oder besonders geformte Wannen gibt es Spezialmodelle oder individuelle Anpassungsmöglichkeiten. Entscheidend sind die Maße der Wanne (Länge, Breite, Tiefe) und die Form des Wannenrands.

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Jan Berning
Hallo liebe Leser und Leserinnen, mein Name ist Jan und ich gehöre zum Team Pflege Panorama. In meinen Ratgeber-Artikeln teile ich gerne mein Wissen, um Ihnen umfassende Informationen über die häusliche Betreuung zu bieten.
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