Pflegerollstuhl: Der umfassende Ratgeber für Pflegebedürftige und Angehörige

Alles, was Sie über Auswahl, Nutzung und Pflege von Pflegerollstühlen wissen müssen.
Pflegerollstuhl
Inhalt dieses Beitrags

Pflegerollstühle können die Lebensqualität von pflegebedürftigen Menschen erheblich verbessern und gleichzeitig den Alltag für pflegende Angehörige erleichtern. Laut einer aktuellen Erhebung des Statistischen Bundesamts waren Ende 2023 über 5 Millionen Menschen in Deutschland pflegebedürftig, und viele von ihnen könnten von einem Pflegerollstuhl profitieren. Wir von Pflege Panorama haben alle wichtigen Informationen für Sie zusammengestellt, damit Sie die richtige Entscheidung treffen können.

Das Wichtigste zu Pflegerollstühlen auf einen Blick

Definition:
Spezialisierter Rollstuhl für Pflegebedürftige mit zusätzlichen Funktionen wie verstellbarer Rückenlehne, speziellen Polsterungen und oft Liegeposition
Einsatzgebiete:
Für bettlägerige Patienten zur Mobilisierung, bei starken körperlichen Einschränkungen oder wenn Personen nicht selbstständig sitzen können
Arten:
Standard-, multifunktionale, elektrische, Leichtgewicht- und XXL-Pflegerollstühle; je nach individuellen Bedürfnissen und Pflegesituation
Preisbereich:
Standard: 500-1.200€, Multifunktionale: 1.000-2.500€, Elektrische: 1.800-3.500€, XXL: 1.500-3.000€; Kostenübernahme durch Pflegekasse möglich
Lebensdauer:
Mit regelmäßiger Wartung und Pflege 5-8 Jahre; wichtig sind Kontrolle der Schraubverbindungen, Bremsen und beweglicher Teile

Was ist ein Pflegerollstuhl und wofür wird er eingesetzt?

Ein Pflegerollstuhl ist weit mehr als ein gewöhnlicher Rollstuhl. Er ist speziell für Menschen konzipiert, die intensivere Pflege benötigen und längere Zeit im Rollstuhl verbringen müssen. Anders als herkömmliche Rollstühle bieten Pflegerollstühle zusätzliche Funktionen wie verstellbare Rückenlehnen, spezielle Polsterungen zur Druckentlastung und oft auch eine Liegeposition.

Der Hauptunterschied liegt in der Ausrichtung: Während normale Rollstühle primär der Mobilität dienen, sind Pflegerollstühle auf den Komfort und die Pflegebedürfnisse der Nutzer ausgerichtet. Sie kommen sowohl in der häuslichen Pflege als auch in Pflegeeinrichtungen zum Einsatz und eignen sich besonders für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, die mehr Unterstützung benötigen.

Pflegerollstühle werden in verschiedenen Pflegesituationen eingesetzt:

  • Bei bettlägerigen Patienten, die zeitweise mobilisiert werden sollen
  • Für Menschen mit starken körperlichen Einschränkungen
  • Bei Pflegebedürftigen, die nicht selbstständig sitzen können
  • Für Personen, die aufgrund ihrer Erkrankung besondere Positionierungen benötigen
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Die verschiedenen Arten von Pflegerollstühlen im Überblick

Standardpflegerollstühle

Standardpflegerollstühle bilden die Basis der verfügbaren Modelle. Sie bieten grundlegende Funktionen wie eine verstellbare Rückenlehne und bequeme Sitzflächen. Diese Modelle sind für Menschen geeignet, die zwar Unterstützung benötigen, aber keine speziellen medizinischen Anforderungen haben.

Multifunktionale Pflegerollstühle

Multifunktionale Pflegerollstühle sind die Allrounder unter den Pflegerollstühlen. Sie verfügen über zahlreiche Einstellmöglichkeiten wie vollständig neigbare Rückenlehnen, verstellbare Beinstützen und oft auch eine Liegeposition. Besonders praktisch sind Modelle mit Toilettenfunktion, die die Intimpflege erheblich erleichtern können.

Elektrische Pflegerollstühle

Für maximalen Komfort und Selbstständigkeit sorgen elektrische Pflegerollstühle. Mit ihnen können pflegebedürftige Menschen bei ausreichender Handfunktion selbstständig ihre Position verändern, ohne auf Hilfe angewiesen zu sein. Die elektrische Verstellung ermöglicht präzise Anpassungen für optimalen Sitzkomfort und Druckentlastung.

Leichtgewicht-Pflegerollstühle

Leichtgewicht-Pflegerollstühle sind besonders für die mobile Pflege und Reisen konzipiert. Mit einem Gewicht von oft unter 15 kg lassen sie sich leichter transportieren und eignen sich ideal für Pflegebedürftige, die regelmäßig außer Haus betreut werden. Trotz des geringeren Gewichts bieten sie wichtige Grundfunktionen für die Pflege.

XXL-Pflegerollstühle

Für übergewichtige Personen gibt es spezielle XXL-Pflegerollstühle, die für Gewichte bis zu 250 kg ausgelegt sind. Diese Modelle verfügen über verstärkte Rahmen, breitere Sitzflächen und robustere Materialien, um auch schwereren Menschen sicheren Komfort zu bieten.

 

Pflegerollstuhl oder normaler Rollstuhl – die Unterschiede

Während normale Rollstühle primär der Fortbewegung dienen und für kürzere Sitzzeiten konzipiert sind, bieten Pflegerollstühle deutlich mehr Komfort und Unterstützung für Menschen mit höherem Pflegebedarf. Der Hauptunterschied liegt in den Verstellmöglichkeiten: Pflegerollstühle verfügen über umfangreiche Anpassungsoptionen für Rückenlehne, Sitzfläche und Beinstützen, die eine optimale Positionierung ermöglichen und Folgeschäden durch langes Sitzen vermeiden können. Normale Rollstühle sind leichter und wendiger, was die Selbstständigkeit fördern kann, sofern der Nutzer dazu in der Lage ist. Bei der Wahl sollten Sie die Mobilität und Selbstständigkeit des Pflegebedürftigen, die tägliche Sitzdauer, notwendige Spezialfunktionen wie Liegeposition oder Toilettenfunktion, den verfügbaren Wohnraum und natürlich Ihr Budget berücksichtigen.

Wichtige Ausstattungsmerkmale eines Pflegerollstuhls

Bei der Auswahl eines Pflegerollstuhls sollten Sie auf folgende Merkmale achten:

Sitzkomfort und Druckentlastungssysteme

Ein guter Pflegerollstuhl verfügt über hochwertige Druckentlastungssysteme. Diese sind entscheidend, um Druckgeschwüre (Dekubitus) zu vermeiden, besonders wenn der Nutzer längere Zeit im Rollstuhl verbringt. Spezielle Schaumstoff- oder Gelpolsterungen verteilen den Druck gleichmäßig und sorgen für Entlastung der besonders gefährdeten Körperstellen.

Liegeposition und Verstellmöglichkeiten

Die Liegeposition ist ein zentrales Merkmal hochwertiger Pflegerollstühle. Sie ermöglicht es dem Pflegebedürftigen, auch im Rollstuhl zu ruhen oder sogar zu schlafen. Die besten Modelle bieten stufenlose Verstellmöglichkeiten, sodass auch Zwischenpositionen für optimalen Komfort eingestellt werden können.

Toilettenfunktion und Hygieneaspekte

Viele Pflegerollstühle sind mit einer Toilettenfunktion ausgestattet. Das bedeutet, dass der Sitz eine Öffnung hat, unter der eine Toilettenschüssel angebracht werden kann. Diese Funktion erleichtert die Intimpflege erheblich und bewahrt die Würde des Pflegebedürftigen, da aufwändige Transfers zur Toilette entfallen können.

Bremssysteme und Sicherheitsausstattung

Die Sicherheitsausstattung eines Pflegerollstuhls sollte nicht unterschätzt werden. Zuverlässige Feststellbremsen, stabile Fußstützen und Sicherheitsgurte sind unerlässlich, um Unfälle zu vermeiden. Besonders wichtig sind Bremsen, die auch von Pflegekräften leicht bedient werden können.

Transportfähigkeit und Gewicht

Die Transportfähigkeit spielt besonders im häuslichen Umfeld eine wichtige Rolle. Ein guter Kompromiss aus Stabilität und Gewicht macht den Alltag für pflegende Angehörige deutlich leichter. Einige Modelle lassen sich zusammenklappen oder verfügen über abnehmbare Teile, was den Transport im Auto erleichtert.

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Pflegerollstuhl oder normaler Rollstuhl – den Unterschied verstehen

Die Entscheidung zwischen einem Pflegerollstuhl und einem normalen Rollstuhl hängt stark vom individuellen Pflegebedarf ab. Während normale Rollstühle primär der Fortbewegung dienen und für kürzere Sitzzeiten konzipiert sind, bieten Pflegerollstühle deutlich mehr Komfort und Unterstützung für Menschen mit höherem Pflegebedarf.

Ein wesentlicher Unterschied liegt in den Verstellmöglichkeiten: Pflegerollstühle verfügen über umfangreiche Anpassungsoptionen für Rückenlehne, Sitzfläche und Beinstützen. Dies ermöglicht eine optimale Positionierung des Pflegebedürftigen und kann Folgeschäden durch langes Sitzen vermeiden.

Normale Rollstühle sind in der Regel leichter und wendiger, was die Selbstständigkeit fördern kann, sofern der Nutzer dazu in der Lage ist. Pflegerollstühle sind dagegen eher auf die Bedürfnisse von Menschen ausgerichtet, die Unterstützung bei der Fortbewegung benötigen.

Bei der Wahl sollten Sie folgende Faktoren berücksichtigen:

  • Mobilität und Selbstständigkeit des Pflegebedürftigen
  • Tägliche Sitzdauer im Rollstuhl
  • Notwendigkeit besonderer Funktionen wie Liegeposition oder Toilettenfunktion
  • Verfügbarer Platz in der Wohnung (Pflegerollstühle sind oft größer)
  • Budget und mögliche Kostenübernahme durch die Pflegekasse

 

Kostenübernahme durch Pflegekasse und Krankenkasse

Voraussetzungen:
Bestehender Pflegegrad (idealerweise 3 oder höher), ärztliche Verordnung mit detaillierter Begründung, warum ein normaler Rollstuhl nicht ausreicht
Antragsprozess:
1. Ärztliches Rezept mit detaillierter Begründung
2. Beratung im Sanitätshaus und Modellauswahl
3. Kostenvoranschlag erstellen lassen
4. Antrag bei Kasse einreichen
5. Bei Ablehnung: Widerspruch (binnen eines Monats)
Häufige Ablehnungsgründe:
Unzureichende medizinische Begründung, fehlende Abgrenzung zu normalen Rollstühlen, zu hohe Kosten für Zusatzausstattungen
Alternative: Mieten:
Bei temporärem Bedarf oder zur Überbrückung; Kosten je nach Modell zwischen 50€ und 150€ pro Monat
Wichtiger Tipp:
Jede beantragte Funktion des Pflegerollstuhls muss detailliert medizinisch begründet werden, besonders bei kostspieligeren Modellen mit Zusatzfunktionen

Die Kosten eines Pflegerollstuhls: Was Sie wissen sollten

Die Anschaffung eines Pflegerollstuhls stellt eine bedeutende Investition dar. Die Preise variieren je nach Ausstattung und Funktionsumfang erheblich:

  • Standardpflegerollstühle: ca. 500€ – 1.200€
  • Multifunktionale Pflegerollstühle: ca. 1.000€ – 2.500€
  • Elektrische Pflegerollstühle: ca. 1.800€ – 3.500€
  • XXL-Pflegerollstühle: ca. 1.500€ – 3.000€

Glücklicherweise müssen Sie diese Kosten oft nicht vollständig selbst tragen. Bei medizinischer Notwendigkeit kann die Pflegekasse einen Zuschuss gewähren oder die Kosten vollständig übernehmen. Voraussetzung dafür ist in der Regel ein entsprechender Pflegegrad und eine ärztliche Verordnung.

Die Krankenkasse kann ebenfalls für die Kostenübernahme in Frage kommen, besonders wenn der Pflegerollstuhl als medizinisches Hilfsmittel verschrieben wird. Hierbei gilt es zu beachten, dass die Kassen oft nur Grundmodelle ohne Zusatzausstattung finanzieren.

Eine Alternative zum Kauf ist das Mieten eines Pflegerollstuhls. Dies kann besonders bei temporärem Bedarf oder zur Überbrückung bis zur Kostenübernahme durch die Kasse sinnvoll sein. Die Mietkosten liegen je nach Modell zwischen 50€ und 150€ pro Monat.

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Pflegekasse und Krankenkasse: So beantragen Sie einen Pflegerollstuhl

Der Weg zur Kostenübernahme für einen Pflegerollstuhl beginnt mit einem Besuch beim Arzt. Dieser stellt bei medizinischer Notwendigkeit ein Rezept für ein entsprechendes Hilfsmittel aus. Mit diesem Rezept können Sie dann einen Antrag bei der Pflegekasse oder Krankenkasse stellen.

Voraussetzungen für die Kostenübernahme

Die wichtigsten Voraussetzungen für eine Kostenübernahme sind:

  • Ein bestehender Pflegegrad (idealerweise Pflegegrad 3 oder höher)
  • Eine ärztliche Verordnung, die die Notwendigkeit bestätigt
  • Eine detaillierte Begründung, warum ein normaler Rollstuhl nicht ausreichend ist

Notwendiger ärztlicher Nachweis

Der ärztliche Nachweis sollte möglichst detailliert die Notwendigkeit eines Pflegerollstuhls begründen. Wichtig sind Angaben zu:

  • Art und Schwere der Einschränkung
  • Erwartete Nutzungsdauer des Hilfsmittels
  • Spezifische Anforderungen an den Rollstuhl (z.B. Liegeposition, Druckentlastung)

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Antragsprozess

  1. Ärztliches Rezept einholen mit detaillierter Begründung
  2. Bei einem Sanitätshaus beraten lassen und ein geeignetes Modell auswählen
  3. Kostenvoranschlag vom Sanitätshaus erstellen lassen
  4. Antrag bei der Pflegekasse oder Krankenkasse stellen, inklusive Rezept und Kostenvoranschlag
  5. Bei Ablehnung: Widerspruch einlegen (innerhalb eines Monats)

Häufige Gründe für Ablehnungen und wie Sie diese vermeiden

Häufige Gründe für die Ablehnung eines Antrags sind:

  • Unzureichende medizinische Begründung
  • Fehlende Abgrenzung zu normalen Rollstühlen
  • Zu hohe Kosten für Zusatzausstattungen

Um Ablehnungen zu vermeiden, sollten Sie darauf achten, dass die medizinische Notwendigkeit jeder beantragten Funktion des Pflegerollstuhls detailliert begründet wird. Besonders bei kostspieligeren Modellen mit elektrischer Verstellung oder speziellen Komfortfunktionen ist dies wichtig.

 

Wichtige Ausstattungsmerkmale eines Pflegerollstuhls

Bei der Auswahl eines Pflegerollstuhls sollten Sie auf wesentliche Ausstattungsmerkmale achten. Hochwertige Druckentlastungssysteme aus speziellen Schaumstoff- oder Gelpolsterungen verteilen den Druck gleichmäßig und beugen Dekubitus vor. Die Liegeposition ermöglicht Ruhephasen, wobei stufenlose Verstellmöglichkeiten individuellen Komfort bieten. Eine Toilettenfunktion mit Öffnung im Sitz und darunterliegender Toilettenschüssel erleichtert die Intimpflege und macht aufwändige Transfers überflüssig. Zur Sicherheitsausstattung gehören zuverlässige Feststellbremsen, stabile Fußstützen und Sicherheitsgurte, die auch für Pflegekräfte leicht bedienbar sein sollten. Die Transportfähigkeit spielt besonders in der häuslichen Pflege eine wichtige Rolle – ein guter Kompromiss aus Stabilität und Gewicht kann den Alltag für pflegende Angehörige deutlich erleichtern, wobei klappbare Modelle oder abnehmbare Teile den Transport im Auto vereinfachen.

Die besten Pflegerollstühle im Test

Bei Pflege Panorama haben wir verschiedene Pflegerollstühle unter die Lupe genommen und nach strengen Kriterien bewertet. Unsere Testkriterien umfassten:

  • Sitzkomfort und Druckentlastung
  • Qualität der Verstellmöglichkeiten
  • Stabilität und Verarbeitung
  • Handhabung durch Pflegekräfte
  • Preis-Leistungs-Verhältnis

Top 5 Pflegerollstühle für den häuslichen Gebrauch

Basierend auf unseren Tests können wir folgende Modelle besonders empfehlen:

  1. Invacare Rea Clematis: Hervorragender Allrounder mit sehr guten Verstellmöglichkeiten und hohem Sitzkomfort
  2. Bischoff & Bischoff Multifunktionsrollstuhl S-Eco 300: Exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis mit guter Grundausstattung
  3. Vermeiren V300 30°: Kompakter Pflegerollstuhl mit guter Rückenneigung und einfacher Handhabung
  4. Ottobock Motus CV: Hochwertiger Leichtgewicht-Pflegerollstuhl mit sehr guter Verarbeitung
  5. Dietz Taima XC: Besonders stabiler Pflegerollstuhl mit sehr guten Fahreigenschaften

Laut Nutzerberichten sind besonders die Modelle mit einfacher Handhabung für pflegende Angehörige beliebt. Die Statistik zeigt, dass 78% der Nutzer die Verstellbarkeit der Rückenlehne als wichtigstes Kriterium nennen, gefolgt von der Qualität der Polsterung (65%) und der Stabilität des Rahmens (59%).

Pflegerollstuhl für spezielle Anforderungen

Pflegerollstühle für Demenzpatienten

Für Demenzpatienten sind besondere Sicherheitsmerkmale wichtig. Empfehlenswert sind Modelle mit:

  • Einfachen, intuitiven Bedienelementen
  • Zusätzlichen Sicherheitsgurten und Fixierungsmöglichkeiten
  • Beruhigenden Farben und angenehmen Materialien
  • Schwer zu öffnenden Sicherheitsverschlüssen für Betreuer

Modelle für Schlaganfallpatienten

Nach einem Schlaganfall benötigen Patienten oft spezielle Unterstützung. Hier sind Pflegerollstühle mit folgenden Merkmalen sinnvoll:

  • Hemiplegie-Ausstattung (einseitige Lähmung)
  • Besondere Kopf- und Nackenstützen
  • Anpassbare Seitenteile für therapeutische Übungen
  • Spezielle Fußstützen für unterschiedliche Beinlängen

Barrierefreies Wohnen mit dem richtigen Pflegerollstuhl

Für das barrierefreie Wohnen ist die richtige Dimensionierung des Pflegerollstuhls entscheidend. Die DIN-Norm 18040-2 für barrierefreies Bauen empfiehlt Türbreiten von mindestens 90 cm und Bewegungsflächen von 150 x 150 cm. Ein kompakter Pflegerollstuhl erleichtert die Navigation in der Wohnung erheblich.

Schmale Modelle für enge Wohnverhältnisse

In vielen älteren Wohnungen sind die Türen schmaler als die empfohlenen 90 cm. Hier kommen schmale Pflegerollstühle zum Einsatz, die speziell für enge Verhältnisse konzipiert wurden. Diese Modelle haben oft eine reduzierte Gesamtbreite von unter 65 cm, wobei der Sitzkomfort dennoch gewährleistet bleibt.

Pflege und Wartung: So bleibt Ihr Pflegerollstuhl lange funktionsfähig

Die regelmäßige Wartung des Pflegerollstuhls ist entscheidend für seine Langlebigkeit und Sicherheit. Mit der richtigen Pflege kann ein hochwertiger Pflegerollstuhl 5-8 Jahre zuverlässig seinen Dienst tun.

Reinigungstipps für verschiedene Materialien

  • Stoffbezüge: Je nach Herstellerangaben abnehmbar und waschbar bei 30-60°C oder mit Polsterreiniger behandeln
  • Kunstleder: Mit milder Seifenlauge und weichem Tuch reinigen, spezielle Kunstlederpflege verwenden
  • Metallteile: Regelmäßig mit feuchtem Tuch abwischen und trocken nachreiben
  • Räder: Von Haaren und Schmutz befreien, bewegliche Teile regelmäßig ölen

Regelmäßige Wartungsarbeiten

Folgende Wartungsarbeiten sollten regelmäßig durchgeführt werden:

  • Überprüfung aller Schraubverbindungen (monatlich)
  • Kontrolle der Bremsen auf Funktionsfähigkeit (wöchentlich)
  • Prüfung der Reifen auf ausreichenden Luftdruck (bei Luftbereifung)
  • Schmierung beweglicher Teile (vierteljährlich)

Häufige Verschleißteile und deren Austausch

Die häufigsten Verschleißteile bei Pflegerollstühlen sind:

  • Bereifung der Räder
  • Bremsbeläge
  • Polsterungen und Bezüge
  • Lager in den Rädern

Diese Teile sollten bei erkennbarem Verschleiß ausgetauscht werden, um die Sicherheit und den Komfort zu gewährleisten.

Wir von Pflege Panorama hoffen, dass dieser umfassende Ratgeber Ihnen bei der Auswahl des richtigen Pflegerollstuhls hilft. Für individuelle Beratung stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Besuchen Sie uns auf www.pflege-panorama.de für weitere Informationen und aktuelle Vergleiche.

 

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Die wichtigsten Fragen

Kann ich einen Pflegerollstuhl auch gebraucht kaufen?

Ja, der Kauf eines gebrauchten Pflegerollstuhls kann eine kostengünstige Alternative sein. Achten Sie dabei unbedingt auf den Zustand, besonders der sicherheitsrelevanten Komponenten wie Bremsen und Rahmen. Viele Sanitätshäuser bieten generalüberholte Modelle mit Garantie an.

Wie lange hält ein hochwertiger Pflegerollstuhl?

Bei regelmäßiger Wartung und Pflege kann ein hochwertiger Pflegerollstuhl zwischen 5 und 8 Jahren zuverlässig genutzt werden. Elektrische Komponenten haben oft eine kürzere Lebensdauer und müssen gegebenenfalls früher ersetzt werden.

Bei rein schlaffen Lähmungen ohne Spastik ist das nächtliche Tragen oft nicht zwingend notwendig. In manchen Fällen wird statt der regulären Peroneusschiene eine spezielle Nachtlagerungsschiene verordnet, die bequemer ist und speziell dem Zweck dient, den Fuß in einer neutralen Position zu halten.

Die Entscheidung sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Arzt getroffen werden, der die individuellen Risiken und Vorteile abwägen kann.

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Jan Berning
Hallo liebe Leser und Leserinnen, mein Name ist Jan und ich gehöre zum Team Pflege Panorama. In meinen Ratgeber-Artikeln teile ich gerne mein Wissen, um Ihnen umfassende Informationen über die häusliche Betreuung zu bieten.
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