Laut aktueller Pflegestatistiken benötigen über 80% aller pflegebedürftigen Menschen in Deutschland Unterstützung beim Aufstehen aus dem Bett. Eine Aufstehhilfe für Bett kann hier den entscheidenden Unterschied zwischen Selbstständigkeit und Abhängigkeit ausmachen. Bei Pflege Panorama wissen wir, wie wichtig die richtige Unterstützung im Alltag ist – besonders wenn die Mobilität eingeschränkt ist. In diesem umfassenden Ratgeber erfahren Sie alles über die verschiedenen Arten von Aufstehhilfen, deren Vorteile und wie Sie das passende Modell für Ihre individuellen Bedürfnisse finden.
Arten von Aufstehhilfen im Vergleich
Einfache Installation zwischen Matratze und Lattenrost, platzsparend, kostengünstig (ab 30€), ideal für leichte Unterstützung
Freistehend oder am Bett befestigt, mit Triangelgriff, höhere Belastbarkeit (70-200€), für Personen mit ausreichend Armkraft
Stoffband mit mehreren Griffen, schonend für Schulter und Gelenke, sehr günstig (ab 10€), erfordert etwas Übung
Für Boxspringbetten und Pflegebetten, angepasst an besondere Konstruktionen, teilweise mit Zusatzfunktionen
Was sind Aufstehhilfen für Betten und wie fördern sie die Unabhängigkeit?
Die tägliche Herausforderung, morgens aus dem Bett zu kommen oder die Position im Liegen zu verändern, kennen viele Menschen mit Mobilitätseinschränkungen nur zu gut. Hier setzen Aufstehhilfen für Betten als wertvolle Unterstützung an.
Definition und Funktionsweise von Bettaufstehhilfen
Eine Aufstehhilfe für Bett ist ein spezielles Hilfsmittel, das Menschen mit eingeschränkter Mobilität dabei unterstützt, sich im Bett aufzurichten, die Position zu verändern oder das Aufstehen zu erleichtern. Die Grundidee ist einfach, aber effektiv: Durch einen stabilen Halt und die Nutzung der vorhandenen Armkraft wird das Aufrichten deutlich einfacher und sicherer.
Je nach Modell werden Bettaufstehhilfen am Bettrahmen befestigt, zwischen Matratze und Lattenrost geschoben oder als freistehende Einheit neben dem Bett platziert. Die meisten Aufstehhilfen bestehen aus stabilen Metallkonstruktionen mit ergonomisch geformten Griffen, die ein sicheres Festhalten ermöglichen.
Vorteile einer Aufstehhilfe für Bett im Pflegealltag
Die Installation einer Bettaufstehhilfe bringt zahlreiche Vorteile mit sich, die sowohl pflegebedürftigen Personen als auch pflegenden Angehörigen den Alltag erleichtern:
- Förderung der Selbstständigkeit und Unabhängigkeit
- Verringerung der Sturzgefahr beim Aufstehen
- Entlastung pflegender Angehöriger und Pflegekräfte
- Unterstützung bei der Mobilisation und Positionsveränderung im Bett
- Schonung von Gelenken und Muskulatur
- Stärkung des Selbstvertrauens und der Autonomie
Besonders wertvoll ist die psychologische Komponente: Die Möglichkeit, sich selbstständig im Bett bewegen zu können, stärkt das Selbstwertgefühl und trägt erheblich zur Lebensqualität bei. Untersuchungen zeigen, dass Menschen, die eine Aufstehhilfe nutzen, im Durchschnitt aktiver und zufriedener sind.
Wer profitiert von Aufstehhilfen und Einstiegshilfen für Betten?
Aufstehhilfen für Betten sind für verschiedene Personengruppen sinnvoll:
- Senioren mit altersbedingten Mobilitätseinschränkungen
- Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Arthritis oder Rheuma
- Personen nach Operationen oder Verletzungen
- Menschen mit neurologischen Erkrankungen
- Personen mit Gleichgewichtsstörungen
- Pflegebedürftige in häuslicher Pflege
Wichtig zu wissen: Für die Nutzung einer Aufstehhilfe sollte noch eine gewisse Kraft in den Armen und im Oberkörper vorhanden sein. Für Personen mit sehr starken Einschränkungen oder fehlender Armkraft sind unter Umständen andere Hilfsmittel wie Patientenlifter besser geeignet.
Die verschiedenen Arten von Aufstehhilfen für Betten im Vergleich
Die Auswahl an Aufstehhilfen ist vielfältig und auf unterschiedliche Bedürfnisse und Bettenarten zugeschnitten. Hier geben wir Ihnen einen Überblick über die gängigsten Modelle.
Bettgriffe für Senioren – sichere Stützen am Bettrand
Bettgriffe für Senioren zählen zu den am häufigsten genutzten Aufstehhilfen. Sie werden am Bettrahmen oder Lattenrost befestigt und bieten eine stabile Unterstützung beim Aufrichten und beim Ein- und Aussteigen.
Die meisten Bettgriffe werden zwischen Matratze und Lattenrost geschoben und durch das Gewicht der Matratze fixiert. Zusätzliche Sicherheitsgurte sorgen für einen stabilen Halt. Der eigentliche Griff ragt über die Matratzenoberfläche hinaus und bietet einen sicheren Haltepunkt.
Vorteile von Bettgriffen:
- Einfache Installation ohne Bohren oder Schrauben
- Platzsparend und unauffällig
- Verstellbar in Höhe und Position
- Kostengünstig (ab ca. 30 Euro)
- Leicht zu transportieren und mitzunehmen
Besonders praktisch sind höhenverstellbare Modelle, die sich individuell an die Bedürfnisse des Nutzers anpassen lassen. Moderne Bettgriffe für Senioren verfügen oft über rutschfeste Oberflächen und ergonomisch geformte Handgriffe für maximalen Komfort.
Bettgalgen und Trapezgriffe als klassische Aufrichthilfen
Bettgalgen sind eine bewährte Form der Aufstehhilfe für Bett. Sie bestehen aus einer stabilen Metallkonstruktion, die am Kopf- oder Fußende des Bettes befestigt wird, und einem herabhängenden Triangelgriff (Trapezgriff).
Der große Vorteil von Bettgalgen liegt in der Möglichkeit, sich aus der liegenden Position heraus aufzurichten. Der Nutzer greift den Triangelgriff und kann sich damit nach oben ziehen. Dies erfordert allerdings relativ viel Kraft in den Armen und ist für Menschen mit Schulterproblemen oft nicht geeignet.
Es gibt verschiedene Varianten von Bettgalgen:
- Modelle für Pflegebetten mit speziellen Aufnahmen
- Freistehende Bettgalgen, die neben dem Bett platziert werden
- Wandmontierte Bettgalgen für beengte Raumsituationen
Mit Preisen zwischen 70 und 200 Euro sind Bettgalgen etwas teurer als einfache Bettgriffe, bieten dafür aber auch mehr Möglichkeiten zur Unterstützung.
Bettleitern – die flexible Alternative für mehr Selbstständigkeit
Eine interessante Alternative zu klassischen Bettgriffen und Bettgalgen sind Bettleitern. Diese bestehen aus einem langen Stoffband mit mehreren Griffen oder Sprossen, das am Fußende des Bettes befestigt wird.
Die Funktionsweise ist einfach und effektiv: Im Liegen zieht der Nutzer die Bettleiter zu sich heran und kann sich dann Sprosse für Sprosse in die sitzende Position hochziehen. Der Vorteil liegt in der geringeren Belastung für Schultern und Gelenke, da die Kraft auf mehrere kleinere Zugbewegungen verteilt wird.
Bettleitern sind besonders gut geeignet für:
- Menschen mit begrenzter Armkraft
- Personen mit Schulterproblemen
- Nutzer, die eine kostengünstige Lösung suchen (ab 10 Euro)
Allerdings erfordern Bettleitern etwas Übung in der Handhabung und sind nicht für alle Betttypen gleichermaßen geeignet.
Spezielle Aufstehhilfen für Boxspringbetten und Pflegebetten
Boxspringbetten und Pflegebetten stellen aufgrund ihrer besonderen Konstruktion spezielle Anforderungen an Aufstehhilfen. Für Boxspringbetten, die keinen klassischen Rahmen oder Lattenrost haben, gibt es spezielle Einstiegshilfen, die unter der Matratze platziert werden und durch ihr Eigengewicht stabilisiert werden.
Pflegebetten verfügen oft bereits über integrierte Aufrichtehilfen oder spezielle Aufnahmen für Bettgalgen. Bei der Nachrüstung sollte auf die Kompatibilität mit den elektrischen Verstellfunktionen des Pflegebettes geachtet werden.
Für beide Betttypen gibt es auch freistehende Aufstehhilfen, die neben dem Bett positioniert werden und dadurch unabhängig von der Bettkonstruktion funktionieren. Diese Modelle bieten oft zusätzliche Features wie Ablageflächen oder integrierte Beleuchtung.
Kostenübernahme durch die Krankenkasse
Als technisches Pflegehilfsmittel können Aufstehhilfen unter bestimmten Voraussetzungen von der Krankenkasse finanziert werden. Notwendig sind eine medizinische Notwendigkeit, ein ärztliches Rezept und die Listung im Hilfsmittelverzeichnis. Nach Genehmigung zahlen gesetzlich Versicherte lediglich einen Eigenanteil von maximal 10% (höchstens 25 Euro). Bei Ablehnung lohnt sich ein Widerspruch. Um eine Kostenübernahme zu beantragen, lassen Sie sich zunächst ein Rezept vom Arzt ausstellen, reichen dieses bei Ihrer Krankenkasse ein und wählen nach der Genehmigung eine Aufstehhilfe bei einem Vertragspartner aus. Alternativ können Sie bei temporärem Bedarf auch Mietoptionen nutzen (15-30 Euro monatlich) oder nach gebrauchten Modellen schauen. Bei bestehendem Pflegegrad ist auch eine Beantragung über die Pflegekasse möglich.
Auswahlkriterien für die optimale Aufstehhilfe für Ihr Bett
Die Wahl der richtigen Aufstehhilfe hängt von verschiedenen Faktoren ab und sollte gut überlegt sein, um optimale Unterstützung zu gewährleisten.
Individuelle körperliche Voraussetzungen berücksichtigen
Bei der Auswahl einer Aufstehhilfe für Bett spielen die individuellen körperlichen Fähigkeiten eine entscheidende Rolle:
- Kraft in Armen und Oberkörper: Für Bettgalgen und Bettleitern wird ausreichend Kraft benötigt
- Gelenkprobleme: Bei Schulter- oder Handgelenkproblemen sind Bettgriffe oft besser geeignet als Bettgalgen
- Gleichgewichtssinn: Bei Gleichgewichtsstörungen sind besonders stabile Aufstehhilfen wichtig
- Körpergewicht: Die maximale Belastbarkeit der Aufstehhilfe muss zum Körpergewicht passen
Besonders wichtig ist eine ehrliche Einschätzung der vorhandenen Kraft. Die beste Aufstehhilfe nützt nichts, wenn sie nicht eigenständig bedient werden kann. Im Zweifelsfall sollten verschiedene Modelle ausprobiert werden, bevor eine Entscheidung getroffen wird.
Kompatibilität mit dem vorhandenen Bett prüfen
Nicht jede Aufstehhilfe passt zu jedem Bett. Vor dem Kauf sollten folgende Aspekte geprüft werden:
- Betttyp (normales Bett, Boxspringbett, Pflegebett)
- Vorhandensein eines Bettrahmens für die Befestigung
- Höhe der Matratze
- Mögliche Befestigungspunkte am Bett
- Platz neben oder am Kopfende des Bettes (bei freistehenden Modellen)
Bei speziellen Betten wie Wasserbetten oder besonders niedrigen Futonbetten können eventuell nicht alle Arten von Aufstehhilfen verwendet werden. In diesen Fällen ist eine individuelle Beratung durch Fachpersonal empfehlenswert.
Auf Stabilität und maximale Belastbarkeit achten
Ein entscheidender Sicherheitsaspekt bei Aufstehhilfen für Betten ist die Stabilität und maximale Belastbarkeit. Die Belastungsgrenzen variieren je nach Modell:
- Einfache Bettgriffe: 70-120 kg
- Hochwertige Bettgalgen: 100-150 kg
- Spezielle Modelle für übergewichtige Personen: bis 200 kg
Die angegebene maximale Belastbarkeit sollte nie überschritten werden, um Unfälle zu vermeiden. Zudem sollte regelmäßig die Stabilität der Befestigung überprüft werden, besonders bei Aufstehhilfen, die zwischen Matratze und Lattenrost geklemmt werden.
Material und Ergonomie – wichtige Faktoren für den täglichen Gebrauch
Da eine Aufstehhilfe täglich genutzt wird, spielen Material und Ergonomie eine wichtige Rolle für den Komfort und die Langlebigkeit:
- Robuste Materialien wie pulverbeschichteter Stahl oder Aluminium sorgen für Langlebigkeit
- Rutschfeste Oberflächen an den Griffen verbessern die Sicherheit
- Ergonomisch geformte Griffe reduzieren die Belastung für Hände und Handgelenke
- Weiche Polsterung an den Griffen erhöht den Komfort
Auch die Farbe kann ein relevanter Aspekt sein, besonders für Menschen mit Seheinschränkungen. Kontrastfarben machen die Aufstehhilfe besser sichtbar und erleichtern die Orientierung im Halbdunkel.
Finden Sie den Top-Anbieter für 24-Stunden-Betreuung.
Installation und Montage von Aufstehhilfen für Betten
Die richtige Installation einer Aufstehhilfe ist entscheidend für deren Funktionalität und Sicherheit. Je nach Modell gibt es unterschiedliche Montagearten.
So befestigen Sie Bettgriffe ohne Bohren am Bettrahmen
Die meisten Bettgriffe für Senioren können ohne Bohren oder Schrauben befestigt werden. Die gängigste Methode ist das Einklemmen zwischen Matratze und Lattenrost:
- Matratze anheben oder zur Seite schieben
- Basisplatte des Bettgriffs auf den Lattenrost legen
- Sicherungsgurt (falls vorhanden) unter dem Lattenrost durchführen und auf der anderen Seite befestigen
- Matratze wieder auflegen
- Höhe des Griffs nach Bedarf einstellen
Der große Vorteil dieser Methode: Die Installation kann ohne Werkzeug erfolgen und hinterlässt keine Spuren am Bett. Zudem kann die Position des Bettgriffs jederzeit angepasst werden.
Montageanleitung für freistehende Aufstehhilfen
Freistehende Aufstehhilfen werden neben dem Bett platziert und nicht direkt am Bett befestigt. Die Montage ist in der Regel einfach:
- Alle Teile gemäß Anleitung auspacken und sortieren
- Basis und Standrohr zusammenbauen
- Griff oder Triangel anbringen
- Aufstehhilfe neben dem Bett positionieren, sodass der Griff gut erreichbar ist
- Standfestigkeit prüfen und bei Bedarf Gewichte auf der Basisplatte platzieren
Wichtig bei freistehenden Modellen ist die Standsicherheit. Der Untergrund sollte eben sein, und die Aufstehhilfe sollte so positioniert werden, dass sie beim Benutzen nicht verrutschen kann.
Nachrüsten eines Bettgalgens an bestehenden Betten
Das Nachrüsten eines Bettgalgens an einem bestehenden Bett erfordert je nach Modell unterschiedliche Vorgehensweisen:
Für Betten mit Metallrahmen:
- Spezielle Klemmbefestigungen ermöglichen die direkte Montage am Bettrahmen
- Keine Bohrungen nötig, aber ein stabiler Metallrahmen ist Voraussetzung
Für wandmontierte Bettgalgen:
- Wandbeschaffenheit prüfen (Beton, Ziegel, Holz)
- Passende Dübel und Schrauben verwenden
- Ausreichend Abstand zum Bett einplanen
Für freistehende Bettgalgen:
- Bodenplatte neben dem Bett platzieren
- Vertikale Stange und Ausleger montieren
- Triangelgriff in der richtigen Höhe einhängen
Bei allen Varianten sollte nach der Montage unbedingt ein Belastungstest durchgeführt werden, bevor die Aufstehhilfe regulär genutzt wird.
Sicherheitshinweise zur korrekten Installation
Um die Sicherheit bei der Nutzung einer Aufstehhilfe für Bett zu gewährleisten, sollten folgende Punkte beachtet werden:
- Montageanleitungen genau befolgen und alle vorgesehenen Befestigungselemente verwenden
- Regelmäßig alle Schraubverbindungen auf festen Sitz prüfen
- Bei eingeklemmten Modellen regelmäßig die Position kontrollieren, da sie durch Bewegungen verrutschen können
- Bei wandmontierten Modellen die Tragfähigkeit der Wand berücksichtigen
- Die angegebene maximale Belastbarkeit nie überschreiten
- Bei elektrisch verstellbaren Betten sicherstellen, dass die Aufstehhilfe die Verstellfunktion nicht behindert
Im Zweifelsfall sollte die Installation von einem Fachmann durchgeführt werden, besonders bei wandmontierten Modellen oder bei speziellen Bettenkonstruktionen.
Auswahlkriterien für die optimale Aufstehhilfe
Bei der Auswahl einer Aufstehhilfe sollten Sie zunächst Ihre körperlichen Voraussetzungen berücksichtigen: Wie viel Kraft haben Sie in Armen und Oberkörper? Bestehen Gelenk- oder Schulterprobleme? Prüfen Sie auch die Kompatibilität mit Ihrem Bett (normales Bett, Boxspringbett oder Pflegebett) und achten Sie auf die maximale Belastbarkeit der Aufstehhilfe, die je nach Modell zwischen 70 und 200 kg variiert. Für den täglichen Gebrauch sind robuste Materialien wie pulverbeschichteter Stahl oder Aluminium sowie rutschfeste, ergonomisch geformte Griffe wichtig. Achten Sie bei der Installation auf die korrekte Befestigung und prüfen Sie regelmäßig die Stabilität. Je nach Bedarf können Sie die Aufstehhilfe mit weiteren Hilfsmitteln wie rutschfesten Antirutschmatten oder Seitenpolstern ergänzen.
Praktische Anwendungstipps für Aufstehhilfen im Pflegealltag
Die bloße Installation einer Aufstehhilfe garantiert noch nicht deren optimale Nutzung. Mit ein paar praktischen Tipps kann die Effektivität und Sicherheit deutlich erhöht werden.
Richtige Nutzung von Bettgriffen und Aufstehhilfen
Die korrekte Technik bei der Nutzung einer Aufstehhilfe für Bett ist entscheidend für die Sicherheit und den Erfolg:
Bei Bettgriffen:
- Mit beiden Händen den Griff umfassen
- Arme leicht anwinkeln und Kraft aufbauen
- Oberkörper langsam aufrichten und dabei den Griff als Stütze nutzen
- Beim Einsatz zur Positionsveränderung: Griff festhalten und den Körper in die gewünschte Richtung bewegen
Bei Bettgalgen mit Triangelgriff:
- Triangelgriff mit beiden Händen greifen, Daumen auf der Oberseite
- Arme beugen und Zugkraft aufbauen
- Oberkörper langsam anheben
- Wenn möglich, mit einer Hand loslassen und sich seitlich abstützen
Das richtige Timing ist wichtig: Die Bewegung sollte nicht ruckartig, sondern gleichmäßig erfolgen, um die Belastung für Gelenke und Muskeln zu minimieren.
Ergänzende Hilfsmittel für optimale Mobilität im Bett
Eine Aufstehhilfe kann durch weitere Hilfsmittel sinnvoll ergänzt werden, um die Mobilität im Bett zu verbessern:
- Rutschfeste Antirutschmatten unter dem Gesäß erleichtern das Aufrichten
- Seitenpolster verhindern das unbeabsichtigte Herausrollen aus dem Bett
- Elektrisch verstellbare Kopfteile unterstützen die Aufrichtbewegung
- Bettseitenschutz bietet zusätzliche Sicherheit bei Gleichgewichtsproblemen
Die Kombination verschiedener Hilfsmittel sollte jedoch wohlüberlegt sein, um Überfüllung und Verwirrung zu vermeiden. Weniger ist manchmal mehr – besonders bei Menschen mit kognitiven Einschränkungen.
Pflegetipps und Reinigung von Aufstehhilfen
Für eine lange Lebensdauer und Hygiene sollten Aufstehhilfen für Betten regelmäßig gepflegt werden:
- Metallteile mit einem feuchten Tuch abwischen und trocken nachreiben
- Polsterungen und Stoffteile nach Herstellerangaben reinigen
- Mechanische Teile wie Gelenke oder Verstellmechanismen regelmäßig auf Funktionsfähigkeit prüfen
- Bei intensiver Nutzung alle Verbindungen monatlich auf festen Sitz kontrollieren
- Bei Verschmutzung sofort reinigen, um dauerhafte Verunreinigungen zu vermeiden
Besonderes Augenmerk sollte auf die Griffbereiche gelegt werden, da hier Hautfette und Schweiß zu Abnutzung und unhygienischen Bedingungen führen können.
Häufige Anwendungsfehler vermeiden
Bei der Nutzung von Aufstehhilfen passieren immer wieder typische Fehler, die die Sicherheit beeinträchtigen können:
- Überschreitung der maximalen Belastbarkeit
- Ruckartige Bewegungen statt gleichmäßiges Ziehen
- Nutzung der Aufstehhilfe für nicht vorgesehene Zwecke (z.B. als Turngerät)
- Zu geringe Höhe des Griffs, was zu einer ungünstigen Körperhaltung führt
- Fehlendes regelmäßiges Überprüfen der Befestigung
- Tragen des gesamten Körpergewichts statt teilweiser Unterstützung
Eine kurze Einweisung durch Fachpersonal kann helfen, diese Fehler zu vermeiden und die Aufstehhilfe optimal zu nutzen.
Kosten und Finanzierung von Aufstehhilfen für Betten
Die Anschaffung einer hochwertigen Aufstehhilfe stellt eine sinnvolle Investition in mehr Selbstständigkeit dar. Doch welche Kosten kommen auf Sie zu und gibt es Möglichkeiten zur Finanzierung?
Preisübersicht verschiedener Modelle und Hersteller
Die Kosten für Aufstehhilfen für Betten variieren je nach Modell, Qualität und Funktionsumfang:
- Einfache Bettleitern: ab 10 Euro
- Basismodelle von Bettgriffen für Senioren: 30-50 Euro
- Höhenverstellbare Bettgriffe mit Zusatzfunktionen: 50-100 Euro
- Standard-Bettgalgen: 70-120 Euro
- Freistehende Bettgalgen mit zusätzlichen Features: 150-250 Euro
- Wandmontierte Bettgalgen: 120-350 Euro
- Elektrisch unterstützte Aufstehhilfen: ab 350 Euro
Zusätzliche Kosten können entstehen für:
- Professionelle Montage: 40-100 Euro
- Spezielle Befestigungsmaterialien
- Zubehör wie rutschfeste Polster oder Sicherheitsgurte
Der Preis sollte nicht das einzige Auswahlkriterium sein – wichtiger sind Qualität, Sicherheit und die optimale Eignung für die individuellen Bedürfnisse.
Kostenübernahme durch die Krankenkasse – Voraussetzungen
Aufstehhilfen für Betten zählen zu den technischen Pflegehilfsmitteln und können unter bestimmten Voraussetzungen von der Krankenkasse finanziert werden:
- Die Aufstehhilfe muss medizinisch notwendig sein
- Ein Arzt muss ein entsprechendes Rezept ausstellen
- Das Modell sollte im Hilfsmittelverzeichnis der gesetzlichen Krankenversicherung gelistet sein
- Die Aufstehhilfe wird in der Regel über einen Vertragspartner der Krankenkasse bezogen
Bei bewilligten Hilfsmitteln müssen Versicherte lediglich einen Eigenanteil von maximal 10% (höchstens jedoch 25 Euro) pro Hilfsmittel zahlen. Bei geringem Einkommen kann auch dieser Eigenanteil erlassen werden.
Bei privaten Krankenversicherungen hängt die Kostenübernahme vom jeweiligen Tarif ab. Hier ist eine vorherige Anfrage beim Versicherer ratsam.
So beantragen Sie einen Zuschuss für Ihre Aufstehhilfe
Um eine Kostenübernahme für eine Aufstehhilfe für Bett zu beantragen, gehen Sie wie folgt vor:
- Ärztliche Verordnung: Lassen Sie sich vom Arzt ein Rezept für eine Aufstehhilfe ausstellen, auf dem die medizinische Notwendigkeit begründet wird.
- Genehmigung: Reichen Sie das Rezept bei Ihrer Krankenkasse ein. Diese prüft den Antrag und erteilt bei positiver Entscheidung eine Kostenübernahme.
- Hilfsmittel auswählen: Nach der Genehmigung können Sie die Aufstehhilfe bei einem Vertragspartner der Krankenkasse (z.B. Sanitätshaus) auswählen und bestellen.
- Eigenanteil zahlen: Bei der Abholung oder Lieferung zahlen Sie nur den gesetzlichen Eigenanteil.
Alternativ kann bei bestehendem Pflegegrad auch die Pflegekasse für die Finanzierung zuständig sein. Hier erfolgt die Beantragung über den Pflegedienst oder direkt über die Pflegekasse.
Mietoptionen und gebrauchte Modelle als kostengünstige Alternative
Neben dem Kauf gibt es weitere Möglichkeiten, an eine Aufstehhilfe zu gelangen:
Mietoption: Viele Sanitätshäuser bieten Aufstehhilfen zur Miete an. Dies ist besonders sinnvoll bei:
- Temporärem Bedarf (z.B. nach Operationen)
- Unklarheit, welches Modell langfristig am besten geeignet ist
- Begrenztem Budget
Die monatlichen Mietkosten liegen zwischen 15 und 30 Euro, abhängig vom Modell.
Gebrauchte Aufstehhilfen: Auf Plattformen wie eBay-Kleinanzeigen oder in spezialisierten Second-Hand-Sanitätshäusern werden gebrauchte Aufstehhilfen zu reduzierten Preisen angeboten. Wichtig ist hier, auf den Zustand und die Vollständigkeit zu achten.
Verleih durch Pflegekassen: Einige Pflegekassen oder Pflegestützpunkte verleihen Hilfsmittel kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr.
Bei allen Alternativen sollte die Sicherheit nicht vernachlässigt werden. Gebrauchte Modelle sollten vor dem Einsatz gründlich auf Beschädigungen und Funktionsfähigkeit geprüft werden.
Fazit: Mit der richtigen Aufstehhilfe zu mehr Selbstständigkeit
Eine passende Aufstehhilfe für Bett kann den entscheidenden Unterschied im Alltag pflegebedürftiger Menschen machen. Sie fördert die Selbstständigkeit, verbessert die Lebensqualität und entlastet pflegende Angehörige. Bei der Auswahl sollten individuelle Bedürfnisse, die Bettenart und die körperlichen Voraussetzungen berücksichtigt werden.
Bei Pflege Panorama stehen wir Ihnen mit Rat und Tat zur Seite, wenn es um die Auswahl der passenden Aufstehhilfe geht. Wir wissen, dass jede Pflegesituation individuell ist und bieten daher maßgeschneiderte Beratung und ein breites Sortiment an hochwertigen Produkten.
Letztendlich geht es darum, mit der richtigen Aufstehhilfe für Bett ein Stück Unabhängigkeit und Würde im Alltag zu bewahren – und genau dafür setzen wir uns bei Pflege Panorama jeden Tag ein.


Die wichtigsten Fragen
Sind Aufstehhilfen für alle Bettenarten geeignet?
Nein, nicht jede Aufstehhilfe für Bett passt zu jedem Betttyp. Während Bettgriffe für die meisten Standardbetten geeignet sind, benötigen Boxspringbetten oder besonders niedrige Betten spezielle Modelle. Für Pflegebetten gibt es angepasste Aufstehhilfen, die mit den elektrischen Verstellfunktionen kompatibel sind. Bei ungewöhnlichen Bettenkonstruktionen empfiehlt sich eine individuelle Beratung im Sanitätshaus oder durch einen Fachberater.


Welche Kraft wird zur Nutzung einer Aufstehstütze Bett benötigt?
Für die Nutzung einer Aufstehstütze Bett wird ein gewisses Maß an Kraft in den Armen und im Oberkörper benötigt. Die erforderliche Kraft variiert je nach Modell: Bettgalgen erfordern mehr Armkraft als Bettgriffe, während Bettleitern die Kraftanwendung auf mehrere kleine Bewegungen verteilen. Generell gilt: Der Nutzer sollte in der Lage sein, mindestens 30% seines Körpergewichts mit den Armen zu ziehen. Bei deutlich eingeschränkter Armkraft sind eventuell elektrische Aufstehhilfen oder andere Hilfsmittel wie Patientenlifter besser geeignet.