Für Rollstuhlfahrer ist ein Rollstuhlpolster gegen Wundliegen keine optionale Annehmlichkeit, sondern eine medizinische Notwendigkeit. Etwa 13% aller Rollstuhlfahrer entwickeln im Laufe der Zeit ein Druckgeschwür, auch Dekubitus genannt. Bei älteren Menschen steigt dieses Risiko sogar auf bis zu 30%. Die richtigen Antidekubitus-Rollstuhlkissen können dieses Risiko erheblich reduzieren und gleichzeitig den Sitzkomfort deutlich verbessern. Bei Pflege Panorama haben wir die wichtigsten Informationen zu Präventionsmaßnahmen und Produkten zusammengestellt, um Ihnen die Auswahl des optimalen Hilfsmittels zu erleichtern.
Für wen sind spezielle Sitzkissen wichtig? Grundsätzlich profitiert jeder Rollstuhlfahrer von einer optimalen Druckentlastung. Besonders wichtig sind Sitzkissen für Rollstuhl mit Druckentlastung jedoch für Menschen, die täglich mehr als 4 Stunden im Rollstuhl verbringen, bereits Hautveränderungen oder Druckstellen aufweisen, durch Alter, Erkrankung oder Medikamente eine empfindliche Haut haben, an Sensibilitätsstörungen leiden, inkontinent sind oder unter Durchblutungsstörungen leiden.
Risikogruppen für Dekubitus bei Rollstuhlfahrern
Menschen, die täglich mehr als 4 Stunden im Rollstuhl verbringen
Personen mit bereits bestehenden Hautveränderungen oder Druckstellen
Menschen mit empfindlicher Haut durch Alter, Erkrankungen oder Medikamente
Personen mit eingeschränktem Gefühl in den betroffenen Körperregionen
Rollstuhlfahrer mit Inkontinenz (Feuchtigkeit erhöht die Hautgefährdung)
Menschen mit Diabetes, Gefäßerkrankungen oder anderen Durchblutungsstörungen
Was ist Dekubitus? Ursachen und Risikofaktoren bei Rollstuhlfahrern
Ein Dekubitus (Druckgeschwür) entsteht durch anhaltenden Druck auf das Gewebe, der die Blutzufuhr unterbricht und zu lokalen Gewebeschäden führt. Dieses als „Wundliegen“ oder besser „Wundsitzen“ bekannte Problem ist für Rollstuhlfahrer eine ernsthafte Gefahr. Bereits nach 1-2 Stunden anhaltendem Druck auf eine Körperstelle können erste Gewebeschäden auftreten.
Dekubitus verstehen: Wenn Druckbelastung zu Wundliegen führt
Wenn wir gesund sind, wechseln wir unbewusst häufig unsere Sitzposition, um Druckstellen zu vermeiden. Bei eingeschränkter Mobilität oder vermindertem Schmerzempfinden fehlt dieser natürliche Schutzmechanismus. Der anhaltende Druck beim Sitzen führt dazu, dass Blutgefäße zusammengepresst werden und die Sauerstoffversorgung des Gewebes unterbrochen wird. Nach kurzer Zeit entstehen schmerzhafte Rötungen, die sich ohne geeignete Maßnahmen zu offenen Wunden entwickeln können. Hier spielen Rollstuhlkissen gegen Dekubitus eine entscheidende Rolle bei der Prävention.
Besonders gefährdete Körperstellen bei langem Sitzen im Rollstuhl
Bei Rollstuhlfahrern sind besonders jene Körperregionen gefährdet, an denen Knochen dicht unter der Haut liegen und wo beim Sitzen der größte Druck entsteht. Dazu gehören die Sitzhöcker (Tuber ischiadicum), das Steißbein (Os coccygis), das Kreuzbein (Os sacrum), Gesäß und Oberschenkelrückseite sowie Fersen und Knöchel bei hochgelagerten Beinen. Diese Bereiche benötigen besonderen Schutz durch ein effektives Sitzkissen mit Druckentlastung, um Druckgeschwüre zu verhindern.
Spezifische Risikofaktoren für Rollstuhlfahrer
Neben der eingeschränkten Mobilität gibt es weitere Faktoren, die das Dekubitusrisiko erhöhen. Dazu zählen ein schlechter Allgemeinzustand, Über- oder Untergewicht, Diabetes mellitus und andere Erkrankungen mit Durchblutungsstörungen, Inkontinenz (Feuchtigkeit erhöht die Hautgefährdung), ein ungeeigneter Rollstuhl oder falsche Einstellung, falsche Sitz- oder Transfertechniken (Scherkräfte) sowie unzureichende Hautpflege. Die Kombination aus diesen Risikofaktoren und langem Sitzen macht ein spezielles Antidekubitus-Rollstuhlkissen für viele Rollstuhlfahrer unverzichtbar.
Anzeichen und Stadien von Druckgeschwüren frühzeitig erkennen
Ein Dekubitus entwickelt sich in mehreren Stadien, die nach internationalen Standards klassifiziert werden. Im Stadium 1 zeigt sich eine nicht-wegdrückbare Rötung bei intakter Haut, oft mit Überwärmung. Stadium 2 ist gekennzeichnet durch teilweise Hautschädigung (Blase oder flaches offenes Geschwür). In Stadium 3 kommt es zur vollständigen Hautschädigung bis in das Unterhautfettgewebe. Stadium 4 zeigt tiefe Gewebeschäden bis zum Knochen oder Muskel. Die Früherkennung im Stadium 1 ist entscheidend, um schwerere Schäden zu verhindern. Ein einfacher Test: Drücken Sie mit dem Finger auf gerötete Hautstellen. Bleibt die Rötung bestehen, könnte ein beginnendes Druckgeschwür vorliegen. In diesem Fall ist sofortiges Handeln gefragt – und ein hochwertiges Rollstuhlpolster gegen Wundliegen ist eine der wichtigsten Präventionsmaßnahmen.
Warum spezielle Rollstuhlpolster gegen Dekubitus unverzichtbar sind
Ein gewöhnliches Kissen kann die komplexen Anforderungen an Druckentlastung nicht erfüllen. Normale Polster verteilen den Druck unzureichend und können sogar kontraproduktiv sein, indem sie die Luftzirkulation behindern oder Feuchtigkeit speichern.
Funktionsweise von Antidekubitus Rollstuhlkissen
Antidekubitus-Rollstuhlkissen arbeiten nach spezifischen Prinzipien. Dazu gehören die Druckumverteilung durch Vergrößerung der Auflagefläche zur Reduzierung des punktuellen Drucks, die Druckentlastung durch vollständige Entlastung besonders gefährdeter Bereiche, das Mikroklima-Management zur Reduzierung von Feuchtigkeit und Wärme sowie die Positionierung zur Unterstützung einer stabilen, physiologisch korrekten Sitzhaltung. Moderne Rollstuhlkissen gegen Dekubitus kombinieren diese Funktionen, um maximalen Schutz zu bieten.
Druckentlastung und Druckverteilung – Das Wirkprinzip
Ein effektives Sitzkissen für Rollstuhl mit Druckentlastung verteilt das Körpergewicht auf eine größere Fläche, wodurch der Druck auf einzelne Punkte reduziert wird. Gleichzeitig ermöglicht es, besonders gefährdete Bereiche gezielt zu entlasten. Hochwertige Kissen passen sich der individuellen Körperform an und sorgen für eine gleichmäßige Druckverteilung oder sogar für „Druckfreiheit“ an kritischen Stellen wie den Sitzhöckern. Die Wirksamkeit dieser Kissen beruht auf dem wissenschaftlich nachgewiesenen Zusammenhang zwischen Druckreduzierung und verbesserter Durchblutung. Studien zeigen, dass der Druck unter 32 mmHg (dem Kapillardruck) liegen sollte, um eine ausreichende Durchblutung zu gewährleisten.
Unterschied zwischen herkömmlichen Sitzkissen und Antidekubitus-Systemen
Im Gegensatz zu gewöhnlichen Sitzkissen bieten Antidekubitus-Rollstuhlkissen zahlreiche Spezialfunktionen. Dazu gehören eine anatomische Formgebung zur gezielten Entlastung gefährdeter Stellen, spezielle Materialien mit druckverteilenden Eigenschaften, mehrschichtige Aufbauten für optimierte Druckentlastung, aktive oder passive Systeme zur Druckumverteilung, atmungsaktive Bezüge mit feuchtigkeitsableitenden Eigenschaften sowie rutschhemmende Unterseiten für sicheren Halt. Diese Eigenschaften machen den entscheidenden Unterschied zwischen einem gewöhnlichen Komfortkissen und einem medizinisch wirksamen Rollstuhlpolster gegen Wundliegen.
Langzeitsitzen im Rollstuhl: Dekubitusrisiko ohne geeignete Polsterung
Ohne ein spezialisiertes Antidekubitus-Kissen steigt das Risiko für Druckgeschwüre bei Rollstuhlfahrern dramatisch an. Untersuchungen zeigen, dass bereits nach 1-2 Stunden ohne Positionswechsel erste Gewebeschäden auftreten können. Bei ganztägigem Sitzen im Rollstuhl ist ein hochwertiges Rollstuhlkissen gegen Dekubitus daher keine Option, sondern eine medizinische Notwendigkeit. Die Konsequenzen eines unbehandelten Dekubitus sind schwerwiegend und umfassen langwierige, schmerzhafte Behandlungen, erhebliche Einschränkung der Mobilität und Lebensqualität, das Risiko schwerer Infektionen bis hin zur Sepsis sowie hohe Behandlungskosten und lange Krankenhausaufenthalte. Ein qualitativ hochwertiges Sitzkissen mit Druckentlastung ist somit eine der wichtigsten Präventionsmaßnahmen für Rollstuhlfahrer.
Die verschiedenen Arten von Antidekubitus-Rollstuhlkissen
Bei der Auswahl eines Rollstuhlpolsters gegen Wundliegen stehen verschiedene Technologien zur Verfügung, jede mit spezifischen Vor- und Nachteilen. Viskoelastische Schaumstoffkissen mit Formgedächtnis passen sich durch Körperwärme individuell an, bieten gute Druckverteilung, hohen Sitzkomfort und sind relativ leicht (ab 150€). Luftkammersysteme wie ROHO-Kissen bestehen aus miteinander verbundenen Luftzellen und bieten exzellente Druckverteilung, Anpassungsfähigkeit und individuelle Einstellmöglichkeiten. Sie sind ideal für hohes Dekubitusrisiko, kosten aber zwischen 300-800€. Gel- und Flüssigkeitskissen enthalten viskose Pads für sehr gute Druckverteilung, hohe Stabilität und Langlebigkeit, sind aber relativ schwer (200-400€). Hybridkissen kombinieren verschiedene Materialien – etwa Schaumstoff mit Geleinlage oder Luftkammern mit viskoelastischer Abdeckung – für optimale Balance zwischen Druckentlastung und Stabilität (250-600€). Strukturkissen mit Würfelform bestehen aus einzelnen Schaumstoffwürfeln für gute Luftzirkulation, können punktuell angepasst werden und sind relativ günstig (ab 100€).
Die verschiedenen Arten von Antidekubitus-Rollstuhlkissen im Vergleich
Die Vielfalt an verfügbaren Rollstuhlpolstern gegen Wundliegen kann überwältigend sein. Jeder Kissentyp hat spezifische Vor- und Nachteile, die bei der Auswahl berücksichtigt werden sollten.
Viskoelastische Schaumstoffkissen mit Formgedächtnis
Viskoelastische Rollstuhlkissen bestehen aus temperaturempfindlichem Schaumstoff, der sich durch Körperwärme an die individuelle Körperform anpasst. Sie bieten gute Druckverteilung durch Anpassung an die Körperkontur, hohen Sitzkomfort und Stabilität, relativ geringes Gewicht und einfache Handhabung sowie gute Dämpfungseigenschaften. Diese Kissen eignen sich besonders für Personen mit mittlerem Dekubitusrisiko und stabilem Sitzverhalten. Die Preise für qualitativ hochwertige viskoelastische Antidekubitus-Rollstuhlkissen beginnen bei etwa 150 Euro.
Luftkammersysteme für optimale Druckverteilung
Luftkammerkissen bestehen aus vielen einzelnen, miteinander verbundenen Luftzellen. Sie bieten exzellente Druckverteilung und -entlastung, Anpassungsfähigkeit an verschiedene Körpergewichte und -formen, die Möglichkeit zur individuellen Einstellung des Härtegrads sowie geringes Gewicht und gute Ventilation. Diese Systeme eignen sich besonders für Rollstuhlfahrer mit hohem Dekubitusrisiko und bereits bestehenden Hautschäden. Hochwertige Luftkammersysteme kosten zwischen 300 und 800 Euro. Die bekanntesten Systeme sind ROHO-Kissen mit ihrer charakteristischen Wabenstruktur.
Gel- und Flüssigkeitskissen für Stabilität und Komfort
Gel-Sitzkissen enthalten viskose Gel- oder Flüssigkeitspads, die sich dem Körper anpassen und den Druck verteilen. Ihre Vorteile sind sehr gute Druckverteilung, hohe Stabilität für sicheren Halt, gute Stoßdämpfung sowie Langlebigkeit und Formstabilität. Gel-basierte Rollstuhlkissen gegen Dekubitus eignen sich besonders für aktive Rollstuhlfahrer mit mittlerem Dekubitusrisiko. Sie kosten zwischen 200 und 400 Euro. Ihr Hauptnachteil ist das relativ hohe Gewicht, was die Handhabung erschweren kann.
Hybridkissen: Kombination verschiedener Materialien und Technologien
Hybrid-Rollstuhlkissen vereinen die Vorteile verschiedener Materialien. Typische Kombinationen sind eine Schaumstoffbasis mit Geleinlage, ein Luftkammersystem mit viskoelastischer Abdeckung oder mehrschichtige Schaumstoffkonstruktionen mit unterschiedlichen Härtegraden. Diese Antidekubitus-Rollstuhlkissen bieten eine ausgezeichnete Balance zwischen Druckentlastung, Stabilität und Komfort. Sie sind ideal für Personen mit komplexen Anforderungen und kosten zwischen 250 und 600 Euro.
Strukturkissen mit Würfelform für verbesserte Luftzirkulation
Würfelkissen bestehen aus einzelnen Schaumstoffwürfeln in einer flexiblen Anordnung. Sie bieten gute Luftzirkulation zur Verhinderung von Wärmestau, die Möglichkeit zur punktuellen Entnahme einzelner Würfel für gezielte Druckentlastung, flexible Anpassung an die Körperform sowie einen relativ günstigen Preis. Diese Sitzkissen für Rollstuhl mit Druckentlastung sind besonders für Personen geeignet, die zu Schwitzen neigen oder unter leichten bis mittleren Dekubitusproblemen leiden. Die Preise beginnen bei etwa 100 Euro.
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Materialien und Eigenschaften moderner Rollstuhlpolster gegen Wundliegen
Die Wirksamkeit eines Antidekubitus-Rollstuhlkissens hängt wesentlich von den verwendeten Materialien und deren Eigenschaften ab.
Materialvergleich: Schaumstoff, Gel, Luft und Hybridlösungen
Jedes Material hat spezifische Eigenschaften, die für unterschiedliche Bedürfnisse relevant sein können. Bei Schaumstoff gibt es viskoelastischen Schaumstoff (Memory-Foam) mit sehr guter Druckverteilung, der sich durch Körperwärme formt, PU-Schaumstoff, der leicht und günstig, aber weniger druckentlastend ist, sowie HR-Schaumstoff (hochelastisch) mit guter Rückstellkraft und Langlebigkeit. Bei Gel und Flüssigkeit unterscheidet man zwischen festem Gel, das stabil ist und eine gute Druckverteilung bietet, aber schwer ist, flüssigem Gel mit optimaler Anpassung, das jedoch auslaufen kann, und Silikon-Gel, das hautfreundlich und temperaturstabil ist. Luftsysteme gibt es als Einkammersysteme, die einfach und kostengünstig sind, Mehrkammersysteme mit besserer Stabilität und individueller Einstellbarkeit sowie dynamische Systeme mit automatischem Druckwechsel, die sehr effektiv sind. Die Wahl des optimalen Materials hängt von individuellen Faktoren wie Dekubitusrisiko, Mobilität, Gewicht und persönlichen Präferenzen ab.
Atmungsaktive Bezüge für verbessertes Mikroklima
Ein optimales Mikroklima ist entscheidend für die Dekubitusprophylaxe. Moderne Rollstuhlpolster gegen Wundliegen verfügen über bi-elastische Bezüge für minimale Reibung, atmungsaktive Materialien für Feuchtigkeitsabtransport, temperaturausgleichende Eigenschaften und antibakterielle Ausrüstung gegen Geruchsbildung. Diese Eigenschaften reduzieren Feuchtigkeit und Wärme an der Haut, zwei wichtige Risikofaktoren für Dekubitus.
Wasch- und desinfizierbare Materialien für optimale Hygiene
Besonders bei Inkontinenz oder starkem Schwitzen ist die Hygiene des Sitzkissens wichtig. Hochwertige Antidekubitus-Rollstuhlkissen bieten abnehmbare, maschinenwaschbare Bezüge (60-90°C), desinfizierbare Oberflächen, wasserdichte, aber atmungsaktive Innenbezüge sowie schnelltrocknende Materialien. Diese hygienischen Eigenschaften tragen wesentlich zur Hautgesundheit und Dekubitusprophylaxe bei.
Rutschfeste Unterseiten für sicheren Halt im Rollstuhl
Ein Rollstuhlkissen gegen Dekubitus muss sicher auf der Sitzfläche positioniert bleiben, um seine Wirkung zu entfalten. Moderne Kissen verfügen über rutschhemmende Unterseiten mit Gumminoppen oder Velours, Befestigungsmöglichkeiten am Rollstuhl (Klett, Gurte, Schnallen) und konturierte Unterseiten für stabilen Sitz. Diese Eigenschaften sorgen dafür, dass das Kissen auch bei aktiven Rollstuhlfahrern sicher am Platz bleibt.
Haltbarkeit und Langlebigkeit verschiedener Materialien
Die Investition in ein hochwertiges Sitzkissen für Rollstuhl mit Druckentlastung lohnt sich durch lange Haltbarkeit. Luftkammersysteme halten typischerweise 3-5 Jahre, wobei einzelne Zellen ersetzt werden können. Viskoelastische Schaumstoffkissen haben eine Lebensdauer von 2-3 Jahren und verlieren mit der Zeit ihre Rückstellkraft. Gel- und Hybridkissen sind 3-4 Jahre nutzbar und sehr stabil, während Würfelkissen 1-2 Jahre halten, wobei einzelne Würfel ausgetauscht werden können. Regelmäßige Pflege und Reinigung nach Herstellerangaben kann die Lebensdauer deutlich verlängern.
Top 5 Antidekubitus-Rollstuhlkissen im Vergleich
Anatomisch geformtes Schaumstoffkissen mit viskoelastischer Schicht, gute Entlastung im Steißbeinbereich, für mittleres Dekubitusrisiko, ca. 230€, Hilfsmittelnr. 11.39.01.1006
Luftkammersystem mit 4-Zonen-Technologie, exzellente Druckentlastung, individuell anpassbar, für hohes Dekubitusrisiko, 450-750€, Hilfsmittelnr. 11.39.03.0001
Hybrid-Sitzkissen mit Geleinlage im Bereich der Sitzhöcker, gute Balance aus Druckverteilung und Stabilität, für aktive Nutzer, ca. 350€, Hilfsmittelnr. 11.39.02.1002
Viskoelastisches Kissen mit Abduktionskeil gegen Vorwärtsrutschen, anatomische Form, für instabiles Sitzverhalten, ca. 280€, Hilfsmittelnr. 11.39.01.2005
Wabenstruktur aus thermoplastischem Urethan, exzellente Luftzirkulation, leicht und langlebig, maschinenwaschbar, 400-600€, Hilfsmittelnr. 11.39.02.3001
Das richtige Antidekubitus-Sitzkissen auswählen
Die Wahl des optimalen Rollstuhlpolsters gegen Wundliegen ist eine individuelle Entscheidung, die von vielen Faktoren abhängt.
Individuelle Faktoren bei der Auswahl berücksichtigen
Bei der Auswahl eines Antidekubitus-Rollstuhlkissens müssen verschiedene persönliche Faktoren beachtet werden. Dazu gehören der allgemeine Gesundheitszustand und die Mobilität, die Art und der Grad der Behinderung, bereits bestehende oder frühere Hautprobleme, Sensibilitätsstörungen, Inkontinenz, das Aktivitätslevel und die tägliche Nutzungsdauer des Rollstuhls sowie die Transfertechniken (selbstständig oder mit Hilfe). Ein Fachberater in einem Sanitätshaus oder eine Pflegefachkraft kann bei der individuellen Auswahl unterstützen.
Körpergewicht und Größe als Auswahlkriterien
Das Körpergewicht ist ein entscheidender Faktor bei der Auswahl eines Sitzkissens mit Druckentlastung. Leichtgewichtige Personen (unter 60 kg) benötigen weichere Kissen, um genügend Einsinken zu ermöglichen. Normalgewichtige Personen (60-100 kg) sind mit Standardkissen mit mittlerer Härte gut beraten. Schwergewichtige Personen (über 100 kg) brauchen verstärkte Kissen mit höherer Dichte oder spezielle XXL-Ausführungen. Auch die Körpergröße und Proportionen beeinflussen die Kissenauswahl. Die meisten Hersteller bieten verschiedene Größen an, um eine optimale Passform zu gewährleisten.
Anpassung an verschiedene Rollstuhltypen und -größen
Ein Rollstuhlkissen gegen Dekubitus muss zum jeweiligen Rollstuhl passen. Für Standard-Rollstühle eignen sich rechteckige Kissen in Standardgrößen (40×40 cm, 42×42 cm, 45×45 cm). Aktivrollstühle benötigen keilförmige oder konturierte Kissen für eine aktive Sitzposition. Elektrische Rollstühle erfordern stabilere Kissen mit guter Seitführung. Für Spezialrollstühle sind maßgefertigte Lösungen möglich. Die meisten Antidekubitus-Rollstuhlkissen sind in verschiedenen Standardgrößen erhältlich und können teilweise auch individuell angepasst werden.
Für welche Dekubitusgrade sind welche Kissen geeignet?
Die Auswahl des Kissens hängt auch vom Dekubitusrisiko oder bereits bestehenden Druckgeschwüren ab. Bei niedrigem Risiko ohne bestehende Hautschäden sind einfache Schaumstoff- oder Würfelkissen ausreichend. Bei mittlerem Risiko oder Dekubitus Grad 1 empfehlen sich viskoelastische Kissen oder einfache Gelsysteme. Hohes Risiko oder Dekubitus Grad 2 erfordert Luftkammer- oder Hybridsysteme. Bei sehr hohem Risiko oder Dekubitus Grad 3-4 sind spezielle Hochleistungssysteme, oft in Kombination mit weiteren Lagerungshilfen, notwendig. Bei bestehendem Dekubitus sollte die Auswahl immer in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.
Testergebnisse und Nutzerfahrungen als Entscheidungshilfe
Unabhängige Tests und Nutzerberichte können bei der Auswahl des richtigen Rollstuhlpolsters gegen Wundliegen helfen. Die Stiftung Warentest hat verschiedene Antidekubitus-Systeme getestet. Fachzeitschriften für Reha-Bedarf veröffentlichen regelmäßig Produktvergleiche. Auch Erfahrungsberichte anderer Nutzer in Foren und sozialen Medien sowie Testmöglichkeiten in Sanitätshäusern oder bei Herstellern können hilfreich sein. Bei Pflege Panorama vergleichen und bewerten wir regelmäßig verschiedene Sitzkissen für Rollstuhl mit Druckentlastung, um Ihnen die Auswahl zu erleichtern.
Kostenübernahme für Antidekubitus-Rollstuhlkissen
Ein qualitativ hochwertiges Rollstuhlkissen gegen Dekubitus ist eine wichtige Investition in die Gesundheit, kann aber auch erhebliche Kosten verursachen. Glücklicherweise übernehmen die Krankenkassen unter bestimmten Voraussetzungen die Kosten.
Voraussetzungen für die Kostenübernahme durch die Krankenkasse
Damit die Krankenkasse die Kosten für ein Antidekubitus-Rollstuhlkissen übernimmt, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein: Es muss eine medizinische Notwendigkeit (Dekubitusrisiko oder bereits bestehender Dekubitus) vorliegen, eine ärztliche Verordnung mit detaillierter Begründung vorhanden sein, das Kissen muss im Hilfsmittelverzeichnis gelistet sein und das Wirtschaftlichkeitsgebot muss eingehalten werden, also kein teureres Kissen als medizinisch notwendig. Die medizinische Notwendigkeit ist der wichtigste Faktor für die Kostenübernahme.
Der Weg vom ärztlichen Rezept zum Hilfsmittel
Der Prozess zur Erlangung eines von der Krankenkasse finanzierten Rollstuhlpolsters gegen Wundliegen verläuft in der Regel in mehreren Schritten. Zunächst erfolgt ein Arztbesuch mit detaillierter Verordnung, medizinischer Begründung und Hilfsmittelnummer. Dann folgt der Besuch im Sanitätshaus zur Auswahl eines geeigneten Kissens und Erstellung eines Kostenvoranschlags. Anschließend werden die Verordnung und der Kostenvoranschlag bei der Krankenkasse eingereicht. Nach Prüfung durch den Medizinischen Dienst (MD) erfolgt die Genehmigung. Schließlich liefert das Sanitätshaus das genehmigte Kissen. Dieser Prozess dauert in der Regel 2-4 Wochen, kann bei Dringlichkeit aber beschleunigt werden.
Hilfsmittelnummern für Rollstuhlkissen zur Dekubitusprävention
Im Hilfsmittelverzeichnis der gesetzlichen Krankenkassen sind Antidekubitus-Rollstuhlkissen unter bestimmten Nummern gelistet. Die Nummer 11.39.01 steht für Sitzkissen zur Dekubitusprophylaxe in einfacher Ausführung. 11.39.02 bezeichnet Sitzkissen mit differenzierten Eigenschaften (z.B. Gel, Luft). Unter 11.39.03 findet man Sitzkissen mit besonderen Anpassungsmöglichkeiten. 11.39.04 umfasst Sitzkissen mit individuell herstellbarer Sitzfläche. Diese Hilfsmittelnummern sollten auf der ärztlichen Verordnung angegeben sein, um die Genehmigung zu erleichtern.
Kosten und Zuzahlungen: Was müssen Betroffene selbst tragen?
Bei genehmigten Sitzkissen für Rollstuhl mit Druckentlastung müssen Versicherte in der Regel folgende Kosten selbst tragen: Die gesetzliche Zuzahlung beträgt 10% des Kaufpreises, mindestens 5 Euro, maximal 10 Euro. Mehrkosten bei Wunschversorgung fallen an, wenn ein teureres Kissen als medizinisch notwendig gewählt wird. Ersatzbezüge werden oft nicht übernommen, sodass zweite und weitere Bezüge selbst finanziert werden müssen. Unter bestimmten Voraussetzungen (z.B. bei Erreichen der Belastungsgrenze) kann eine Befreiung von der Zuzahlung beantragt werden.
Erfahrungen mit der Beantragung bei verschiedenen Krankenkassen
Die Genehmigungspraxis für Rollstuhlpolster gegen Wundliegen variiert zwischen den Krankenkassen. Einige Kassen haben Verträge mit bestimmten Herstellern und bevorzugen deren Produkte. Manche Kassen haben höhere Anforderungen an die medizinische Begründung. Einige Kassen genehmigen auch höherwertige Kissen, wenn die Notwendigkeit gut begründet ist. Bei Pflege Panorama beraten wir Sie gerne zur Antragstellung bei Ihrer spezifischen Krankenkasse, um die Erfolgsaussichten zu maximieren.
Kostenübernahme für Antidekubitus-Rollstuhlkissen
Die Finanzierung eines hochwertigen Rollstuhlpolsters gegen Wundliegen muss nicht aus eigener Tasche erfolgen. Die Krankenkassen übernehmen unter bestimmten Voraussetzungen die Kosten für ein Antidekubitus-Rollstuhlkissen. Entscheidend ist dabei eine medizinische Notwendigkeit - also ein nachweisbares Dekubitusrisiko oder ein bereits bestehender Dekubitus. Zudem muss eine ärztliche Verordnung mit detaillierter Begründung vorliegen, und das Kissen muss im Hilfsmittelverzeichnis gelistet sein (Nummern: 11.39.01 für einfache Ausführung, 11.39.02 für differenzierte Eigenschaften wie Gel/Luft, 11.39.03 für besondere Anpassungsmöglichkeiten, 11.39.04 für individuell herstellbare Sitzfläche). Der Prozess beginnt mit einem Arztbesuch und dem Erhalt einer detaillierten Verordnung. Im Sanitätshaus wird dann ein geeignetes Kissen ausgewählt und ein Kostenvoranschlag erstellt. Nach Einreichung bei der Krankenkasse erfolgt die Prüfung durch den Medizinischen Dienst, gefolgt von der Genehmigung und Lieferung durch das Sanitätshaus. Dieser Prozess dauert in der Regel 2-4 Wochen. Versicherte müssen lediglich die gesetzliche Zuzahlung tragen (10% des Kaufpreises, mindestens 5€, maximal 10€).
Ergänzende Präventionsmaßnahmen neben Antidekubitus-Rollstuhlkissen
Ein Rollstuhlkissen gegen Dekubitus ist ein wichtiger Baustein der Dekubitusprophylaxe, sollte aber durch weitere Maßnahmen ergänzt werden.
Regelmäßiger Positionswechsel und Mikrobewegungen
Selbst das beste Antidekubitus-Rollstuhlkissen ersetzt nicht die Notwendigkeit regelmäßiger Positionsveränderungen. Alle 15-30 Minuten sollten kleine Positionsveränderungen durchgeführt werden. Alle 2 Stunden ist eine größere Positionsveränderung oder kurzzeitiges Aufstehen empfehlenswert, wenn möglich. Es ist sinnvoll, spezielle Entlastungstechniken (z.B. Anheben mittels Armlehnen) zu erlernen. Bei kompletter Immobilität ist eine regelmäßige Unterstützung durch Pflegepersonen erforderlich. Diese regelmäßigen Bewegungen sind entscheidend für die Durchblutung und Sauerstoffversorgung des Gewebes.
Hautpflege und Hautschutz für Rollstuhlfahrer
Eine gesunde, widerstandsfähige Haut ist weniger anfällig für Druckgeschwüre. Dazu gehören regelmäßige, schonende Reinigung mit pH-neutralen Produkten, die Behandlung trockener Haut mit rückfettenden Pflegeprodukten, bei Inkontinenz die Verwendung spezieller Hautschutzprodukte, ausreichende, aber nicht übermäßige Feuchtigkeit sowie der Verzicht auf stark parfümierte oder alkoholhaltige Produkte. Eine gute Hautpflege ergänzt die Wirkung eines Sitzkissens mit Druckentlastung optimal.
Ernährung und Flüssigkeitsaufnahme zur Dekubitusprophylaxe
Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Prävention von Druckgeschwüren. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (1,5-2 Liter täglich), proteinreiche Ernährung für Gewebereparatur und -erhalt, Vitamine und Mineralstoffe für gesunde Haut (besonders Vitamin C und Zink), bei Unter- oder Übergewicht ein Gewichtsmanagement mit fachlicher Unterstützung und bei Schluckstörungen angepasste Konsistenzen und gegebenenfalls Nahrungsergänzung sind wichtig. Eine ausgewogene Ernährung unterstützt die Wirksamkeit eines Rollstuhlpolsters gegen Wundliegen erheblich.
Spezielle Übungen zur Durchblutungsförderung
Gezielte Bewegungsübungen können die Durchblutung verbessern und das Dekubitusrisiko senken. Dazu gehören isometrische Muskelanspannungen im Sitzen, kreisende Bewegungen mit den Schultern, leichte Gewichtsverlagerungen nach vorne, hinten und zu den Seiten sowie spezielle physiotherapeutische Übungen je nach individuellen Möglichkeiten. Ein Physiotherapeut kann individuelle Übungen empfehlen, die trotz eingeschränkter Mobilität durchführbar sind. Regelmäßige Bewegung ergänzt die Wirkung eines Antidekubitus-Rollstuhlkissens und verbessert gleichzeitig die allgemeine Fitness.
Regelmäßige Hautkontrolle und Früherkennung
Die regelmäßige Kontrolle gefährdeter Hautstellen ist eine einfache, aber wirksame Maßnahme zur Dekubitusprophylaxe. Hierbei sollten besonders die Druckstellen am Gesäß, Steißbein und den Oberschenkeln täglich auf Rötungen, Schwellungen oder andere Veränderungen untersucht werden. Am besten nutzt man dafür einen Handspiegel oder bittet eine Vertrauensperson um Hilfe. Bei den ersten Anzeichen eines beginnenden Druckgeschwürs (nicht-wegdrückbare Rötung) sollten sofort entlastende Maßnahmen ergriffen werden, um eine Verschlimmerung zu verhindern. Die Kombination aus einem hochwertigen Rollstuhlpolster gegen Wundliegen und regelmäßiger Hautkontrolle bildet die Basis einer effektiven Dekubitusprophylaxe.
Pflege und Wartung von Antidekubitus-Rollstuhlkissen
Ein Antidekubitus-Rollstuhlkissen kann seine optimale Wirkung nur entfalten, wenn es richtig gepflegt und gewartet wird. Die korrekte Handhabung verlängert zudem die Lebensdauer erheblich.
Reinigung und Desinfektion verschiedener Kissentypen
Die Reinigung eines Sitzkissens mit Druckentlastung richtet sich nach dem Material und den Herstellervorgaben. Bezüge sollten regelmäßig gereinigt werden, je nach Produkt bei 60-90°C in der Waschmaschine oder durch Abwischen mit Desinfektionsmitteln. Schaumstoffkissen sollten vor Feuchtigkeit geschützt und nur nach Herstellerangaben gereinigt werden. Luftkammerkissen können mit milden Reinigungsmitteln abgewischt und gründlich getrocknet werden. Gelkissen erfordern besondere Vorsicht, um Beschädigungen zu vermeiden. Eine regelmäßige Reinigung ist besonders wichtig, um Bakterienwachstum zu verhindern und die Hautgesundheit zu fördern.
Lebensdauer und Austauschintervalle
Auch das beste Rollstuhlkissen gegen Dekubitus hat eine begrenzte Lebensdauer. Schaumstoffkissen verlieren nach etwa 1-2 Jahren ihre Rückstellkraft und sollten dann ausgetauscht werden. Luftkammersysteme halten bei guter Pflege 3-5 Jahre, müssen aber regelmäßig auf Luftverlust kontrolliert werden. Gelkissen sind mit 2-4 Jahren relativ langlebig, sollten aber bei Formveränderungen ausgetauscht werden. Generell gilt: Sobald das Kissen sichtbare Verschleißerscheinungen zeigt oder seine druckentlastende Wirkung nachlässt, ist ein Austausch notwendig. Die Krankenkassen übernehmen in der Regel alle 2-3 Jahre die Kosten für ein neues Antidekubitus-Rollstuhlkissen, wenn die medizinische Notwendigkeit weiterhin besteht.
Umgang mit Inkontinenz bei der Nutzung von Sitzkissen
Inkontinenz stellt besondere Anforderungen an ein Rollstuhlpolster gegen Wundliegen. Spezielle Inkontinenzbezüge schützen das Kissen vor Durchnässung, sind aber dennoch atmungsaktiv. Sie sollten bei Durchnässung sofort gewechselt werden, um Hautschäden zu vermeiden. Für Rollstuhlfahrer mit Inkontinenz empfehlen sich Kissen mit wasserdichten Innenbezügen oder mehrlagige Systeme, bei denen die druckentlastende Schicht geschützt bleibt. Auch ist eine häufigere Reinigung und Kontrolle auf Feuchtigkeit wichtig. Bei Pflege Panorama beraten wir Sie gerne zu speziellen Antidekubitus-Rollstuhlkissen für Personen mit Inkontinenz.
Reparatur und Ersatzteile für Luftkammersysteme
Luftkammersysteme wie ROHO-Kissen benötigen gelegentlich Reparaturen oder Ersatzteile. Viele Hersteller bieten Reparatursets für kleine Löcher oder undichte Ventile an. Einzelne defekte Luftzellen können oft ersetzt werden, ohne das gesamte Kissen austauschen zu müssen. Bei der Anschaffung sollte auf die Verfügbarkeit von Ersatzteilen und Service geachtet werden. Einige Hersteller bieten auch erweiterte Garantien oder Wartungsverträge an. Ein gut gewartetes Luftkammersystem kann seine druckentlastende Wirkung über viele Jahre behalten und ist damit eine lohnende Investition für Rollstuhlfahrer mit hohem Dekubitusrisiko.
Top 5 Antidekubitus-Rollstuhlkissen im Vergleich
Bei der Vielzahl an verfügbaren Rollstuhlpolstern gegen Wundliegen fällt die Auswahl schwer. Hier stellen wir die fünf am besten bewerteten Modelle vor.
Jay Easy Visco: Anatomisch geformtes Schaumstoffkissen
Das Jay Easy Visco zählt zu den beliebtesten Antidekubitus-Rollstuhlkissen auf dem deutschen Markt. Es besteht aus einer viskoelastischen Schaumstoffschicht über einer stabilen Basisschicht und bietet eine gute anatomische Formgebung mit Entlastung im Bereich des Steißbeins. Der Bezug ist atmungsaktiv, waschbar und in verschiedenen Ausführungen erhältlich (Standard, Inkontinenz, Klima). Das Kissen eignet sich für Nutzer mit mittlerem Dekubitusrisiko und stabilem Sitzverhalten. Die Preise beginnen bei etwa 230 Euro und die Hilfsmittelnummer lautet 11.39.01.1006, was in der Regel eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse ermöglicht.
ROHO Quadtro Select: Luftkammersystem mit 4-Zonen-Technologie
Das ROHO Quadtro Select ist ein hochwertiges Luftkammersystem für Nutzer mit hohem Dekubitusrisiko. Es besteht aus einzelnen, miteinander verbundenen Luftzellen, die in vier unabhängige Zonen unterteilt sind. Durch ein patentiertes Ventilsystem kann der Luftdruck individuell angepasst werden, und das Kissen passt sich automatisch an Positionsveränderungen an. Es bietet eine exzellente Druckentlastung und ermöglicht gleichzeitig eine stabile Sitzposition. Das ROHO Quadtro ist in verschiedenen Höhen und Größen erhältlich und kann für Nutzer bis zu 225 kg verwendet werden. Der Preis liegt zwischen 450 und 750 Euro, je nach Größe und Ausführung. Mit der Hilfsmittelnummer 11.39.03.0001 wird es bei entsprechender medizinischer Indikation von den Krankenkassen finanziert.
Kubivent ConturaGel: Hybrid-Sitzkissen mit Geleinlage
Das Kubivent ConturaGel ist ein Sitzkissen für Rollstuhl mit Druckentlastung, das die Vorteile von Schaumstoff und Gel kombiniert. Es besteht aus einer anatomisch geformten Schaumstoffbasis mit einer integrierten Geleinlage im Bereich der Sitzhöcker. Diese Konstruktion bietet sowohl eine gute Druckverteilung als auch hohe Stabilität. Das Kissen ist in verschiedenen Größen erhältlich und für Nutzer bis 120 kg geeignet. Der abnehmbare Bezug ist waschbar und feuchtigkeitsabweisend. Das ConturaGel eignet sich besonders für aktive Rollstuhlfahrer mit mittlerem bis hohem Dekubitusrisiko. Der Preis liegt bei etwa 350 Euro, und mit der Hilfsmittelnummer 11.39.02.1002 ist eine Kostenübernahme in der Regel möglich.
Systam Viscoflex Plus: Viskoelastisches Sitzkissen mit Abduktionskeil
Das Systam Viscoflex Plus ist ein hochwertigeres Antidekubitus-Rollstuhlkissen aus viskoelastischem Schaumstoff mit integriertem Abduktionskeil. Dieser sorgt für eine optimale Positionierung und verhindert das Nach-vorne-Rutschen im Rollstuhl. Das Kissen hat eine anatomische Form mit speziellen Entlastungszonen für die Sitzhöcker und das Steißbein. Es eignet sich für Nutzer mit mittlerem Dekubitusrisiko und instabilem Sitzverhalten. Der Bezug ist bi-elastisch, atmungsaktiv und waschbar. Das Viscoflex Plus ist in verschiedenen Größen erhältlich und für Nutzer bis 150 kg geeignet. Der Preis liegt bei etwa 280 Euro, und mit der Hilfsmittelnummer 11.39.01.2005 ist eine Kostenübernahme möglich.
Supracor Stimulite: Wabenstruktur für optimale Luftzirkulation
Das Supracor Stimulite ist ein innovatives Rollstuhlkissen gegen Dekubitus mit einer speziellen Wabenstruktur aus thermoplastischem Urethan. Diese Struktur bietet eine ausgezeichnete Druckverteilung und gleichzeitig eine optimale Luftzirkulation, was Wärmestau und Feuchtigkeitsansammlung verhindert. Das Kissen ist extrem leicht, langlebig und maschinenwaschbar. Es eignet sich für Nutzer mit mittlerem bis hohem Dekubitusrisiko und ist auch für aktive Rollstuhlfahrer ideal. Das Stimulite ist in verschiedenen Ausführungen und Größen erhältlich und für Nutzer bis 130 kg geeignet. Der Preis liegt zwischen 400 und 600 Euro, je nach Ausführung. Mit der Hilfsmittelnummer 11.39.02.3001 ist eine Kostenübernahme bei entsprechender medizinischer Indikation möglich.
Ergonomische Grundlagen und DIY-Anpassungen
Die optimale Arbeitshöhe liegt 10-15 cm unterhalb der Ellenbogen bei angewinkelten Armen. Höhenverstellbare Hocker ermöglichen regelmäßige Positionswechsel. Häufig genutzte Gegenstände sollten zwischen Hüft- und Schulterhöhe, schwere Gegenstände in mittleren Regalen platziert werden. Kostengünstige DIY-Lösungen sind Griffverstärker aus Fahrradlenkergriffen oder aufgeschnittenen Tennisbällen sowie Gummibänder für besseren Halt. Wichtige Arbeitsregeln: regelmäßige Pausen einlegen, zwischen Stehen und Sitzen wechseln, schwere Gegenstände schieben statt heben und anstrengende Tätigkeiten auf schmerzarme Tageszeiten verlegen.
Fazit: Rollstuhlpolster gegen Wundliegen
Ein hochwertiges Rollstuhlpolster gegen Wundliegen ist für viele Rollstuhlfahrer unverzichtbar, um Druckgeschwüre zu vermeiden und die Lebensqualität zu erhalten. Die richtige Auswahl, kombiniert mit ergänzenden Präventionsmaßnahmen, kann das Dekubitusrisiko erheblich senken. Bei Pflege Panorama beraten wir Sie gerne individuell zur optimalen Lösung für Ihre spezifischen Bedürfnisse und unterstützen Sie bei der Beantragung bei der Krankenkasse. Mit dem richtigen Antidekubitus-Rollstuhlkissen können Sie Ihren Alltag aktiv und schmerzfrei gestalten.


Die wichtigsten Fragen
Wie lange hält ein Antidekubitus-Rollstuhlkissen?
Die Lebensdauer eines Antidekubitus-Rollstuhlkissens hängt vom Material, der Qualität und der Nutzungsintensität ab. Schaumstoffkissen halten in der Regel 1-2 Jahre, bevor sie ihre druckentlastenden Eigenschaften verlieren. Luftkammersysteme können bei guter Pflege 3-5 Jahre halten, wobei einzelne Teile ausgetauscht werden können. Gelkissen sind mit 2-4 Jahren relativ langlebig. Wichtig ist die regelmäßige Kontrolle auf Verschleißerscheinungen. Sobald das Rollstuhlpolster gegen Wundliegen seine Form nicht mehr zurückgewinnt oder Beschädigungen aufweist, sollte es ausgetauscht werden. Die Krankenkassen übernehmen in der Regel alle 2-3 Jahre die Kosten für ein neues Kissen, wenn die medizinische Notwendigkeit weiterhin besteht.


Kann ein Sitzkissen einen bereits bestehenden Dekubitus heilen?
Ein Sitzkissen mit Druckentlastung kann die Heilung eines bestehenden Dekubitus unterstützen, aber nicht allein bewirken. Bei einem bereits vorhandenen Druckgeschwür ist ein umfassendes Behandlungskonzept notwendig, das neben der Druckentlastung auch eine professionelle Wundversorgung, regelmäßige Positionswechsel und gegebenenfalls eine angepasste Ernährung umfasst. Das richtige Antidekubitus-Rollstuhlkissen kann jedoch erheblich zur Heilung beitragen, indem es den Druck auf die betroffene Stelle reduziert oder vollständig eliminiert. Bei einem bestehenden Dekubitus sollte die Auswahl des Kissens immer in Absprache mit dem behandelnden Arzt und einer Wundmanagement-Fachkraft erfolgen. In manchen Fällen kann auch eine vorübergehende Bettruhe notwendig sein, bis das Druckgeschwür abgeheilt ist.