Ein Faltrollstuhl kann die Lebensqualität von Pflegebedürftigen und Menschen mit eingeschränkter Mobilität erheblich verbessern. Mit der richtigen Wahl gewinnen Betroffene und pflegende Angehörige mehr Flexibilität im Alltag. Laut aktuellen Zahlen der Pflegestatistik 2024 sind in Deutschland über 5 Millionen Menschen pflegebedürftig, von denen viele auf Hilfsmittel wie Rollstühle angewiesen sind. Besonders faltbare Rollstühle erfreuen sich dabei wachsender Beliebtheit durch ihre praktischen Vorteile.
Wichtige Fakten zu Faltrollstühlen auf einen Blick
Moderne Leichtgewicht-Faltrollstühle wiegen zwischen 7-12 kg, Standard-Modelle 14-18 kg; Belastbarkeit meist 120-200 kg je nach Modell
Aluminium für leichte, robuste Modelle; Stahlrahmen für höhere Stabilität aber mehr Gewicht; Carbon für Premium-Ultraleicht-Varianten
78% der Befragten berichten von deutlich verbesserter Mobilität und Lebensqualität nach Anschaffung eines Faltrollstuhls (Studie 2023)
Gesetzliche Krankenkassen übernehmen bei medizinischer Notwendigkeit die Kosten für Modelle aus dem Hilfsmittelverzeichnis (ca. 65% aller finanzierten Rollstühle sind Faltrollstühle)
Korrekte Anpassung erhöht Nutzerzufriedenheit um 65% und reduziert Folgeprobleme wie Druckgeschwüre um bis zu 40% (Studie der Deutschen Gesellschaft für orthopädische Hilfsmittelversorgung)
Was ist ein Faltrollstuhl und wie unterscheidet er sich von anderen Rollstuhltypen?
Ein Faltrollstuhl ist ein spezieller Rollstuhl, der sich durch einen Faltmechanismus kompakt zusammenklappen lässt. Im Gegensatz zu starren Rollstühlen kann ein faltbarer Rollstuhl platzsparend verstaut und leichter transportiert werden. Der klassische Faltmechanismus funktioniert dabei über eine Kreuzstrebe in der Mitte unter der Sitzfläche, die das Zusammenfalten ermöglicht.
Der wesentliche Unterschied zu anderen Rollstuhltypen liegt in seiner Flexibilität und dem geringeren Platzbedarf:
Standardrollstühle bieten zwar oft mehr Stabilität und spezielle Anpassungsmöglichkeiten, sind jedoch häufig schwerer und lassen sich nicht oder nur umständlich zusammenklappen. Elektrorollstühle bieten mehr Unabhängigkeit durch den Elektroantrieb, sind jedoch deutlich schwerer und in der Regel nicht faltbar. Aktivrollstühle sind zwar leichter, aber meist für aktivere Nutzer konzipiert und häufig teurer.
Die Faltrollstühle kombinieren die Vorteile von Mobilität und Flexibilität in besonderem Maße. Ein aktueller Trend sind dabei ultraleichte Modelle aus Aluminium oder Carbonmaterialien, die besonders für pflegende Angehörige eine enorme Erleichterung darstellen können.
Die Vorteile von Faltrollstühlen auf einen Blick
Der Faltrollstuhl bietet zahlreiche Vorteile, die ihn zu einer beliebten Wahl für Menschen mit temporären oder dauerhaften Mobilitätseinschränkungen machen:
Transportierbarkeit und Reisefähigkeit
Die herausragende Eigenschaft eines faltbaren Rollstuhls ist seine einfache Transportierbarkeit. Mit einem Gewicht zwischen 7 und 18 kg (je nach Modell) lässt er sich problemlos im Auto verstauen oder auf Reisen mitnehmen. Diese Mobilität eröffnet neue Möglichkeiten für Ausflüge und Reisen, die mit einem Standard- oder Elektrorollstuhl oft schwieriger zu realisieren sind.
Platzsparende Aufbewahrung
In vielen Wohnungen ist der Platz begrenzt. Ein Faltrollstuhl kann bei Nichtgebrauch zusammengeklappt und platzsparend verstaut werden. Dies ist besonders wertvoll, wenn der Rollstuhl nur gelegentlich zum Einsatz kommt oder in kleineren Wohnungen untergebracht werden muss.
Flexibilität im Alltag
Die Flexibilität eines Faltrollstuhls zeigt sich im Alltag besonders deutlich. Er lässt sich leicht in öffentlichen Verkehrsmitteln nutzen, passt oft durch engere Türen und kann spontan für Arztbesuche oder Einkäufe eingesetzt werden. Diese Anpassungsfähigkeit ist ein wichtiger Faktor für mehr Selbstständigkeit und Lebensqualität.
Laut einer Umfrage unter Pflegebedürftigen aus dem Jahr 2023 gaben 78% der Befragten an, dass die Anschaffung eines faltbaren Rollstuhls ihre Mobilität und damit ihre Lebensqualität deutlich verbessert hat.
Vorteile von Faltrollstühlen auf einen Blick
Faltrollstühle bieten gegenüber starren Modellen entscheidende Vorteile im Alltag. Ihre herausragende Transportierbarkeit mit Gewichten zwischen 7-18 kg ermöglicht problemlosen Transport im PKW und auf Reisen. Bei Nichtgebrauch lassen sie sich platzsparend verstauen – besonders wertvoll in kleinen Wohnungen oder bei gelegentlicher Nutzung. Im Alltag zeigt sich ihre Flexibilität durch einfache Nutzung in öffentlichen Verkehrsmitteln und bei spontanen Unternehmungen. Laut einer Umfrage unter pflegenden Angehörigen empfinden 83% den Faltrollstuhl nach kurzer Eingewöhnungszeit als große Erleichterung im Pflegealltag. In Pflegeeinrichtungen werden sie besonders für externe Termine und Ausflüge geschätzt, wobei etwa 70% der befragten Einrichtungen regelmäßig Faltrollstühle nutzen – mit einer durchschnittlichen professionellen Nutzungsdauer von 4-5 Jahren pro Rollstuhl.
Wichtige Kaufkriterien bei der Auswahl eines Faltrollstuhls
Bei der Wahl des richtigen Faltrollstuhls spielen verschiedene Faktoren eine entscheidende Rolle. Besonders wichtig ist es, die individuellen Bedürfnisse des Nutzers zu berücksichtigen.
Gewicht und Tragfähigkeit
Das Gewicht des Rollstuhls ist ein zentrales Kriterium, besonders wenn der Stuhl häufig transportiert werden muss. Moderne Leichtgewicht-Faltrollstühle wiegen teilweise unter 10 kg, was das Heben und Verstauen erheblich erleichtert. Gleichzeitig ist die maximale Belastbarkeit zu beachten. Standardmodelle tragen meist bis zu 120 kg, während es spezielle Varianten für schwerere Personen mit Tragfähigkeiten von bis zu 200 kg gibt.
Material und Stabilität
Die meisten Faltrollstühle bestehen aus Aluminium oder verstärktem Stahl. Aluminium bietet den Vorteil eines geringeren Gewichts bei gleichzeitig guter Stabilität. Stahlrahmen sind robuster, aber schwerer. Für intensivere Nutzung empfehlen wir Modelle mit verstärkten Rahmenkonstruktionen, die auch unebenes Gelände besser bewältigen können.
Faltmechanismus und Handhabung
Ein einfacher und zuverlässiger Faltmechanismus ist entscheidend für die alltägliche Nutzung. Achten Sie darauf, dass der Stuhl sich mit wenig Kraftaufwand zusammenklappen lässt und im gefalteten Zustand stabil bleibt. Einige moderne Modelle verfügen über besonders innovative Faltsysteme, die das Zusammenlegen mit nur einem Handgriff ermöglichen.
Reifen- und Bremsensysteme
Bei den Reifen haben Sie die Wahl zwischen Luft- und Vollgummireifen. Luftreifen bieten mehr Fahrkomfort durch ihre natürliche Dämpfung, benötigen jedoch regelmäßige Kontrolle des Luftdrucks. Vollgummireifen sind wartungsärmer, bieten aber weniger Komfort auf unebenem Untergrund.
Die Bremsen sollten leicht zu bedienen und zuverlässig sein. Trommelbremsen an den Hinterrädern eignen sich besonders für Begleitpersonen, während Feststellbremsen für selbstständige Nutzer wichtig sind.
Sitzkomfort und Polsterung
Für längere Nutzungsdauer ist der Sitzkomfort ausschlaggebend. Eine gute Polsterung und ein ergonomisch geformter Sitz können Druckstellen verhindern und den Komfort erhöhen. Zusätzliche Sitzkissen können bei Bedarf den Komfort weiter verbessern, insbesondere spezielle Anti-Dekubitus-Kissen bei längerer Sitzdauer.
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Verschiedene Typen von Faltrollstühlen im Vergleich
Das Angebot an Faltrollstühlen ist vielfältig. Je nach Verwendungszweck und individuellen Anforderungen kommen unterschiedliche Modelle in Frage.
Leichtgewicht-Faltrollstühle
Leichtgewicht-Modelle wiegen typischerweise zwischen 7 und 12 kg und sind ideal für Menschen, die viel unterwegs sind oder deren Rollstuhl häufig transportiert werden muss. Diese Rollstühle bestehen meist aus Aluminium- oder sogar Carbonrahmen und bieten ein optimales Verhältnis aus Stabilität und geringem Gewicht. Der Nachteil: Sie sind oft teurer als Standardmodelle und bieten manchmal weniger Zusatzfunktionen.
Standard-Faltrollstühle
Standard-Faltrollstühle bilden die größte Gruppe im Markt. Mit einem Gewicht zwischen 14 und 18 kg bieten sie einen guten Kompromiss aus Stabilität, Funktionalität und Preis. Diese Rollstühle verfügen über die grundlegenden Funktionen und sind für die meisten Alltagssituationen geeignet. Sie bestehen meist aus verstärktem Stahl oder Aluminiumlegierungen und sind in verschiedenen Sitzbreiten erhältlich.
Premium-Modelle mit Zusatzfunktionen
Im Premium-Segment finden sich Faltrollstühle mit erweiterten Funktionen wie verstellbaren Rückenlehnen, abnehmbaren Armlehnen, höhenverstellbaren Fußstützen oder speziellen Komfortsitzen. Diese Modelle bieten mehr Anpassungsmöglichkeiten an individuelle Bedürfnisse, sind jedoch meist teurer und können etwas schwerer sein als reine Leichtgewichtmodelle.
Faltrollstühle für spezielle Anforderungen
Für besondere Bedürfnisse gibt es spezialisierte Faltrollstühle. Hierzu zählen beispielsweise:
- Transportstuhl-Varianten: Besonders leicht und kompakt, ideal für gelegentliche Nutzung und Transportsituationen
- XXL-Modelle: Für Personen mit höherem Körpergewicht mit verstärkten Rahmen und breiteren Sitzflächen
- Multifunktions-Faltrollstühle: Mit zusätzlichen Anpassungsmöglichkeiten wie verstellbaren Rückenlehnen oder speziellen Kopfstützen für Personen mit besonderen Anforderungen
Bei der Auswahl des richtigen Typs ist es hilfreich, die Häufigkeit der Nutzung, die körperlichen Voraussetzungen des Nutzers und den hauptsächlichen Einsatzbereich zu berücksichtigen.
Wichtige Kaufkriterien für Faltrollstühle
Bei der Auswahl eines Faltrollstuhls sind mehrere Faktoren entscheidend für Komfort und Funktionalität. Das Gewicht sollte bei häufigem Transport unter 12-13 kg liegen, während die Tragfähigkeit den individuellen Bedürfnissen entsprechen muss (Standard: 120 kg, XXL-Modelle: bis 200 kg). Beim Material bietet Aluminium einen guten Kompromiss aus Gewicht und Stabilität, während hochwertigere Carbonrahmen noch leichter sind. Achten Sie auf einen einfachen, zuverlässigen Faltmechanismus mit wenig Kraftaufwand. Bei Reifen haben Sie die Wahl zwischen komfortableren Luftreifen (regelmäßige Druckkontrolle nötig) und wartungsärmeren Vollgummireifen (weniger Komfort). Die richtige Größe ist für den Komfort entscheidend: Die optimale Sitzbreite ergibt sich aus der Hüftbreite plus 4-6 cm für Kleidung, während die Sitztiefe etwa 3-5 cm kürzer als die Oberschenkellänge sein sollte (gemessen von Rückseite Gesäß bis Kniekehle).
Faltrollstuhl richtig ausmessen – So finden Sie die passende Größe
Die richtige Größe eines Faltrollstuhls ist entscheidend für den Komfort und die Gesundheit des Nutzers. Ein falsch dimensionierter Rollstuhl kann zu Druckstellen, Haltungsschäden und eingeschränkter Mobilität führen.
Sitzbreite ermitteln
Die Sitzbreite ist das wichtigste Maß bei der Auswahl eines Faltrollstuhls. Um die ideale Breite zu ermitteln, messen Sie die breiteste Stelle der Hüfte im Sitzen und addieren Sie auf beiden Seiten jeweils 2-3 cm für Winter- oder dickere Kleidung. Standardgrößen liegen zwischen 38 und 52 cm, wobei es auch Spezialmodelle in schmaleren oder breiteren Ausführungen gibt.
Eine zu schmale Sitzfläche kann zu Druckstellen an den Oberschenkeln führen, während ein zu breiter Sitz die Manövrierfähigkeit einschränkt und das selbstständige Antreiben erschwert.
Sitzhöhe und -tiefe bestimmen
Die optimale Sitztiefe sorgt dafür, dass der Nutzer bequem und mit guter Druckverteilung sitzen kann. Gemessen wird sie von der Rückseite des Gesäßes bis zur Kniekehle, wobei ein Abstand von etwa 3-5 cm zwischen Sitzfläche und Kniekehle bestehen sollte. Die meisten Faltrollstühle bieten Sitztiefen zwischen 40 und 46 cm.
Die Sitzhöhe beeinflusst, wie gut der Nutzer den Boden erreichen kann, falls er den Rollstuhl teilweise mit den Füßen fortbewegen möchte. Die ideale Höhe ermöglicht es, mit den Füßen flach auf dem Boden aufzusetzen, während die Oberschenkel parallel zum Boden liegen.
Rückenhöhe und Armlehnenposition
Die Rückenhöhe sollte dem individuellen Unterstützungsbedarf angepasst sein. Menschen mit guter Rumpfstabilität kommen mit niedrigeren Rückenlehnen zurecht, während Personen mit eingeschränkter Oberkörperkontrolle höhere Rückenlehnen benötigen. Die meisten Faltrollstühle bieten Rückenhöhen zwischen 40 und 50 cm.
Die Armlehnen sollten so positioniert sein, dass die Schultern entspannt bleiben können und die Arme in einem angenehmen Winkel aufliegen. Bei zu hohen Armlehnen werden die Schultern hochgezogen, zu niedrige Armlehnen führen zu einer Fehlhaltung durch Absinken der Schultern.
Nach einer Studie der Deutschen Gesellschaft für orthopädische Hilfsmittelversorgung führt ein korrekt angepasster Rollstuhl zu einer durchschnittlich 65% höheren Nutzerzufriedenheit und kann Folgeprobleme wie Druckgeschwüre um bis zu 40% reduzieren.
Die besten Faltrollstühle 2025 – Unsere Empfehlungen
Nach umfangreichen Tests und Recherchen stellen wir Ihnen die besten Faltrollstühle des Jahres 2025 vor. Wir haben verschiedene Modelle nach Kriterien wie Gewicht, Stabilität, Handhabung und Preis-Leistungs-Verhältnis bewertet.
Preis-Leistungs-Sieger
Der Bischoff & Bischoff S-Eco 300 überzeugt als Preis-Leistungs-Sieger mit seinem stabilen Rahmen bei einem moderaten Gewicht von etwa 14,5 kg. Er verfügt über abnehmbare Beinstützen, klappbare Armlehnen und einen robusten Faltmechanismus. Mit einem Preis von circa 329 Euro bietet er solide Qualität zu einem fairen Preis und ist mit einer maximalen Belastbarkeit von 130 kg für viele Nutzer geeignet.
Leichtester Faltrollstuhl
Als leichtestes Modell konnte sich der Küschall Champion mit nur 9,2 kg durchsetzen. Trotz des geringen Gewichts bietet er hervorragende Stabilität dank seines innovativen Aluminiumrahmens. Der besonders kompakte Faltmechanismus ermöglicht ein Packmaß, das in fast jeden Kofferraum passt. Mit einem Preis von etwa 2.199 Euro gehört er zum Premium-Segment, rechtfertigt diesen aber durch seine herausragende Qualität und Langlebigkeit.
Bester Komfort für längere Nutzung
Der Meyra Avanti Pro punktet mit hervorragendem Sitzkomfort für längere Nutzungsdauer. Die ergonomisch geformte Rückenlehne und die hochwertige Polsterung verhindern Druckstellen auch bei mehrstündiger Nutzung. Die Sitzhöhe ist verstellbar, und die gepolsterten Armlehnen bieten zusätzlichen Komfort. Mit einem Gewicht von etwa 16 kg und einem Preis von circa 899 Euro bietet er ein ausgewogenes Verhältnis aus Komfort und Handhabung.
Top-Modell für Reisen
Für Reisefreudige empfehlen wir den Invacare Action 3 NG Light. Mit einem Gewicht von nur 13,5 kg und einem besonders einfachen Faltmechanismus ist er ideal für unterwegs. Die Transporträder erleichtern das Manövrieren im gefalteten Zustand, und die abnehmbare Rückenbespannung spart zusätzlich Platz. Mit einer Belastbarkeit von 125 kg und einem Preis von etwa 639 Euro bietet er eine gute Balance aus Mobilität und Funktionalität.
Bei allen empfohlenen Modellen ist zu beachten, dass die individuellen Bedürfnisse des Nutzers immer im Vordergrund stehen sollten. Eine persönliche Anprobe und Testfahrt können dabei helfen, den optimal passenden Faltrollstuhl zu finden.
Die besten Faltrollstühle 2025 – Unsere Empfehlungen
Nach umfangreichen Tests präsentieren wir die besten Faltrollstühle des Jahres 2025. Als Preis-Leistungs-Sieger überzeugt der Bischoff & Bischoff S-Eco 300 mit stabilem Rahmen, moderatem Gewicht (14,5 kg) und praktischen Features wie abnehmbaren Beinstützen – zum fairen Preis von ca. 329 €. Der ultraleichte Küschall Champion (9,2 kg) beeindruckt trotz geringen Gewichts mit hervorragender Stabilität und kompaktem Faltmechanismus, rechtfertigt aber mit 2.199 € seinen Platz im Premium-Segment. Für längere Nutzungsdauer punktet der Meyra Avanti Pro (ca. 899 €) mit ergonomischer Rückenlehne und hochwertiger Polsterung gegen Druckstellen. Reisefreudigen empfehlen wir den Invacare Action 3 NG Light (13,5 kg) mit besonders einfachem Faltmechanismus und praktischen Transporträdern für 639 €. Zusätzliches Zubehör wie Anti-Dekubitus-Kissen, Rollstuhltaschen, Wetterschutz oder Sicherheitsbeleuchtung kann den Komfort weiter steigern – durchschnittlich investieren Nutzer 150-300 € in sinnvolles Zubehör.
Kostenübernahme durch die Krankenkasse und Pflegekasse
Die Finanzierung eines Faltrollstuhls ist ein wichtiges Thema für viele Betroffene und deren Angehörige. Erfreulicherweise können die Kosten unter bestimmten Voraussetzungen teilweise oder vollständig von der Kranken- oder Pflegekasse übernommen werden.
Voraussetzungen für die Kostenübernahme
Damit die gesetzliche Krankenkasse die Kosten für einen Faltrollstuhl übernimmt, muss eine medizinische Notwendigkeit bestehen. Diese liegt vor, wenn der Betroffene in seiner Mobilität so eingeschränkt ist, dass andere Hilfsmittel wie Gehstöcke oder Rollatoren nicht ausreichen. Die Einschränkung kann dauerhaft oder temporär sein, etwa nach einer Operation oder einem Unfall.
Wichtig ist, dass der Rollstuhl im Hilfsmittelverzeichnis der gesetzlichen Krankenkassen gelistet ist und eine Kassenzulassung besitzt. Die meisten Standard-Faltrollstühle erfüllen diese Voraussetzung.
Antragstellung Schritt für Schritt
Der Weg zur Kostenübernahme beginnt mit einem Rezept vom behandelnden Arzt. Darauf sollte die medizinische Notwendigkeit, die genaue Diagnose und möglichst auch der benötigte Rollstuhltyp vermerkt sein. Mit diesem Rezept können Sie sich an ein Sanitätshaus wenden, das mit Ihrer Krankenkasse zusammenarbeitet.
Der Ablauf gestaltet sich in der Regel wie folgt:
- Ärztliche Verordnung einholen
- Beratungstermin im Sanitätshaus vereinbaren
- Passenden Faltrollstuhl auswählen und anpassen lassen
- Sanitätshaus reicht Kostenvoranschlag bei der Krankenkasse ein
- Nach Genehmigung erfolgt die Lieferung und Einweisung in die Handhabung
Die Bearbeitungszeit beträgt in der Regel 3-5 Wochen. In dringenden Fällen kann ein Eilantrag gestellt werden, bei dem die Entscheidung oft innerhalb weniger Tage erfolgt.
Hilfsmittelverzeichnis und Kassenzulassung
Das Hilfsmittelverzeichnis der gesetzlichen Krankenkassen listet alle Hilfsmittel auf, deren Kosten potentiell übernommen werden können. Faltrollstühle sind dort unter der Produktgruppe 18 „Krankenfahrzeuge“ zu finden. Die Kassenzulassung bedeutet, dass das jeweilige Modell die erforderlichen Qualitäts- und Sicherheitsstandards erfüllt.
Nicht alle Modelle sind im Hilfsmittelverzeichnis enthalten. Besonders sehr leichte oder mit Spezialfunktionen ausgestattete Premium-Faltrollstühle fallen oft nicht darunter. In diesen Fällen ist eine vollständige Kostenübernahme meist schwieriger zu erreichen.
Selbstzahler-Optionen und Zuschüsse
Falls die Krankenkasse die Kosten nicht vollständig übernimmt oder Sie sich für ein nicht im Hilfsmittelverzeichnis gelistetes Modell entscheiden, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Zuzahlung: Bei Kassenzulassung übernimmt die Kasse den Vertragspreis, für ein höherwertiges Modell ist eine Aufzahlung möglich
- Pflegehilfsmittel-Zuschuss: Bei anerkanntem Pflegegrad kann die Pflegekasse einen Zuschuss von bis zu 40 Euro monatlich für zum Verbrauch bestimmte Pflegehilfsmittel gewähren
- Steuerliche Absetzbarkeit: Als außergewöhnliche Belastung können die Kosten unter Umständen steuerlich geltend gemacht werden
Laut dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen wurden im Jahr 2024 bundesweit über 280.000 Rollstühle durch die Krankenkassen finanziert, davon etwa 65% Faltrollstühle.
Transport und Handhabung im Alltag
Ein Faltrollstuhl bietet im Alltag zahlreiche Vorteile, besonders wenn es um Transport und Mobilität geht. Mit den richtigen Tipps und Tricks wird die Handhabung noch einfacher.
Faltrollstuhl im Auto verstauen
Das Verstauen im Auto ist einer der Hauptvorteile eines faltbaren Rollstuhls. Die meisten Modelle lassen sich einfach zusammenklappen und passen in den Kofferraum oder sogar auf die Rückbank eines durchschnittlichen PKWs. Bei kleineren Fahrzeugen kann es hilfreich sein, die Fußstützen abzunehmen, um zusätzlichen Platz zu sparen.
Ein praktischer Tipp: Stellen Sie den gefalteten Rollstuhl so ins Auto, dass die Räder nach unten zeigen. So bleibt der Innenraum des Fahrzeugs sauber, selbst wenn die Räder verschmutzt sind. Für besonders einfaches Verladen empfehlen sich Rollstuhlrampen oder Verladehilfen, die bereits ab etwa 100 Euro erhältlich sind.
Nutzung in öffentlichen Verkehrsmitteln
Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel gestaltet sich mit einem Faltrollstuhl deutlich einfacher als mit nicht-faltbaren Modellen. In Bussen und Bahnen kann der Stuhl bei Bedarf zusammengeklappt und platzsparend verstaut werden. Viele Verkehrsbetriebe bieten zudem spezielle Stellplätze für Rollstuhlfahrer an.
Für Flugreisen gilt: Informieren Sie die Fluggesellschaft bereits bei der Buchung über den mitgeführten Rollstuhl. Die meisten Airlines transportieren Mobilitätshilfen kostenlos zusätzlich zum regulären Gepäck. Der Faltrollstuhl wird in der Regel am Gate abgegeben und kann bis zum Betreten des Flugzeugs genutzt werden.
Überwindung von Hindernissen
Auch mit einem Faltrollstuhl können Hindernisse wie Bordsteinkanten oder einzelne Stufen überwunden werden. Für Begleitpersonen empfiehlt sich die „Rückwärtstechnik“: Dabei wird der Rollstuhl leicht nach hinten gekippt, sodass die Vorderräder angehoben werden, und rückwärts über das Hindernis gezogen.
Für selbstständige Nutzer kann das Erlernen der „Wheelie-Technik“ hilfreich sein, bei der der Rollstuhl auf den Hinterrädern balanciert wird. Dies sollte jedoch zunächst unter Anleitung geübt werden, um Verletzungen zu vermeiden.
Tipps für pflegende Angehörige
Für pflegende Angehörige ist der Umgang mit dem Faltrollstuhl oft eine neue Herausforderung. Einige hilfreiche Tipps:
- Achten Sie auf die richtige Körperhaltung beim Heben des Rollstuhls: Gehen Sie in die Knie und nutzen Sie die Kraft der Beine statt des Rückens
- Machen Sie sich mit den Bremsen vertraut und stellen Sie sicher, dass diese immer festgestellt sind, bevor der Nutzer ein- oder aussteigt
- Üben Sie das Zusammenklappen und Aufstellen mehrmals, um im Ernstfall sicher zu sein
- Vermeiden Sie abrupte Bewegungen beim Schieben des Rollstuhls, besonders bei älteren oder schmerzempfindlichen Personen
Eine Umfrage unter pflegenden Angehörigen zeigte, dass 83% nach einer kurzen Eingewöhnungszeit den Faltrollstuhl als große Erleichterung im Pflegealltag empfinden.
Pflege und Wartung Ihres Faltrollstuhls
Ein gut gepflegter Faltrollstuhl hält länger und bietet mehr Sicherheit. Mit regelmäßiger Wartung vermeiden Sie zudem kostspielige Reparaturen und sorgen für eine zuverlässige Funktionalität.
Reinigung der Polsterung und des Rahmens
Die Polsterung sollte regelmäßig mit milder Seifenlauge und einem feuchten Tuch gereinigt werden. Bei hartnäckigen Flecken kann ein spezieller Polsterreiniger helfen. Vermeiden Sie jedoch aggressive Reinigungsmittel, da diese das Material angreifen können.
Für den Rahmen eignet sich ebenfalls eine milde Seifenlösung. Achten Sie darauf, den Rahmen nach der Reinigung gründlich zu trocknen, um Rostbildung zu vermeiden. Bei Aluminiumrahmen können spezielle Pflegemittel den Glanz erhalten und vor Korrosion schützen.
Reifendruck und Bremsen kontrollieren
Bei Luftreifen sollte der Druck regelmäßig überprüft und angepasst werden. Der optimale Druck ist oft auf der Reifenflanke angegeben. Ein zu niedriger Druck erhöht den Rollwiderstand und erschwert das Fahren, ein zu hoher Druck verringert den Fahrkomfort.
Die Bremsen müssen regelmäßig auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft werden. Achten Sie darauf, dass die Bremsklötze nicht abgenutzt sind und sicher auf den Reifen greifen. Lockere Schrauben an den Bremshebeln sollten nachgezogen werden, um ein versehentliches Lösen zu verhindern.
Häufige Verschleißteile und deren Austausch
Zu den typischen Verschleißteilen eines Faltrollstuhls gehören die Reifen, Bremsbeläge und Polsterungen. Diese können bei Bedarf ausgetauscht werden, ohne gleich den gesamten Rollstuhl ersetzen zu müssen.
Die Reifen sollten bei sichtbaren Rissen oder starker Abnutzung des Profils gewechselt werden. Bei Vollgummireifen ist der Austausch etwas aufwendiger und sollte idealerweise vom Fachmann durchgeführt werden.
Auch die Lager der Räder benötigen gelegentliche Pflege. Ein Tropfen Öl kann Quietschen beseitigen und für leichtgängige Bewegungen sorgen. Vermeiden Sie jedoch übermäßiges Ölen, da dies Schmutz anziehen kann.
Langfristige Werterhaltung
Für die langfristige Werterhaltung empfehlen wir eine jährliche Grundwartung, idealerweise durch geschultes Fachpersonal im Sanitätshaus. Dabei werden alle beweglichen Teile überprüft, geschmiert und bei Bedarf nachgestellt oder ausgetauscht.
Die regelmäßige Kontrolle der Schraubverbindungen trägt ebenfalls zur Sicherheit und Haltbarkeit bei. Durch die Faltbewegungen können sich Schrauben mit der Zeit lockern und sollten daher regelmäßig nachgezogen werden.
Bei sachgemäßer Pflege und Wartung kann ein hochwertiger Faltrollstuhl problemlos 5-7 Jahre oder länger genutzt werden.
Praktisches Zubehör für mehr Komfort und Sicherheit
Mit dem richtigen Zubehör lässt sich der Komfort und die Funktionalität eines Faltrollstuhls deutlich steigern. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Ergänzungen vor.
Besonders beliebt sind Sitzkissen aus Memory-Schaum oder Gel, die den Druck besser verteilen und das Risiko von Druckgeschwüren minimieren. Für Menschen, die längere Zeit im Rollstuhl sitzen, sind spezielle Anti-Dekubitus-Kissen unverzichtbar.
Rückenpolster können zusätzlichen Halt und Komfort bieten, besonders für Menschen mit Rückenproblemen. Einige Modelle bieten spezielle Lendenwirbelstützen oder sind konturiert für eine bessere Druckverteilung.
Taschen und Transportzubehör
Praktische Rollstuhltaschen lassen sich an der Rückenlehne oder unter dem Sitz befestigen und bieten Platz für persönliche Gegenstände, Medikamente oder kleine Einkäufe. Wasserdichte Modelle schützen den Inhalt auch bei Regenwetter zuverlässig.
Gehstockhalter sind eine sinnvolle Ergänzung für Personen, die den Faltrollstuhl nicht durchgängig nutzen. Sie ermöglichen es, den Gehstock sicher am Rollstuhl zu befestigen, wenn er nicht benötigt wird.
Für den Transport von Getränken eignen sich spezielle Becherhalter, die an der Armlehne oder am Rahmen befestigt werden können. So ist das Getränk stets griffbereit, ohne die Hände zu belegen.
Regenschutz und Wetterzubehör
Für Aktivitäten im Freien ist ein guter Wetterschutz unverzichtbar. Spezielle Regencapes decken sowohl den Nutzer als auch Teile des Rollstuhls ab und sind meist so geschnitten, dass die Handgriffe für Begleitpersonen zugänglich bleiben.
Wetterschürzen schützen die Beine vor Kälte und Nässe und lassen sich einfach am Rollstuhl befestigen. Für die kältere Jahreszeit gibt es zudem wärmende Fußsäcke, die bequemen Schutz bieten.
Sicherheits- und Beleuchtungszubehör
Für bessere Sichtbarkeit in der Dämmerung oder Dunkelheit empfehlen sich Reflektoren oder LED-Leuchten, die am Rollstuhl befestigt werden können. Diese erhöhen die Sicherheit erheblich, besonders im Straßenverkehr.
Sicherheitsgurte bieten zusätzlichen Halt und verhindern unbeabsichtigtes Herausrutschen, besonders bei unebenen Wegen oder für Personen mit eingeschränkter Rumpfstabilität.
Nach unseren Erfahrungen kann gezielt ausgewähltes Zubehör den Alltag mit einem Faltrollstuhl deutlich erleichtern und mehr Selbstständigkeit ermöglichen. Im Durchschnitt investieren Nutzer etwa 150-300 Euro in zusätzliches Zubehör, das den Komfort und die Funktionalität ihres Rollstuhls verbessert.
Fazit: Der richtige Faltrollstuhl für mehr Lebensqualität
Ein passender Faltrollstuhl kann die Mobilität und damit die Lebensqualität von Menschen mit eingeschränkter Gehfähigkeit deutlich verbessern. Die Vielfalt an verfügbaren Modellen ermöglicht es, für jeden Nutzer die optimale Lösung zu finden.
Besonders wichtig bei der Auswahl sind die individuellen Bedürfnisse, der Haupteinsatzbereich und die körperlichen Voraussetzungen des Nutzers. Ein leichter Faltrollstuhl bietet zwar Vorteile beim Transport, kann jedoch für schwere Personen oder unebenes Gelände weniger geeignet sein als ein stabileres Modell.
Die Investition in einen hochwertigen Faltrollstuhl zahlt sich langfristig aus – sowohl durch die längere Haltbarkeit als auch durch den höheren Komfort und die bessere Handhabung. Mit den richtigen Zubehörteilen lässt sich der Rollstuhl zudem optimal an die persönlichen Bedürfnisse anpassen.
Wir von Pflege Panorama hoffen, dass dieser Ratgeber Ihnen bei der Entscheidung für den richtigen Faltrollstuhl hilft. Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung und unterstützen Sie dabei, die optimale Lösung für mehr Mobilität im Alltag zu finden.
Denn eines steht fest: Ein gut ausgewählter Faltrollstuhl bietet nicht nur mehr Bewegungsfreiheit, sondern eröffnet auch neue Möglichkeiten zur Teilhabe am sozialen Leben – und das ist unbezahlbar.


Die wichtigsten Fragen
Wie schwer darf ein guter Faltrollstuhl sein?
Das ideale Gewicht eines Faltrollstuhls hängt von den individuellen Anforderungen ab. Für häufigen Transport sollte das Gewicht 12-13 kg nicht überschreiten. Ultraleichte Modelle wiegen sogar unter 10 kg, sind jedoch oft teurer. Für gelegentliche Nutzung sind auch Modelle bis 16 kg akzeptabel, sofern sie nicht regelmäßig gehoben werden müssen.


Lassen sich alle Faltrollstühle komplett zusammenklappen?
Nicht alle Faltrollstühle bieten den gleichen Faltmechanismus. Klassische Modelle falten sich über eine Kreuzstrebe horizontal zusammen, bleiben aber in der Höhe unverändert. Modernere Designs können teilweise auch in der Höhe zusammengefaltet werden oder bieten innovative Faltsysteme, die ein besonders kompaktes Packmaß ermöglichen. Bei der Auswahl sollte das verfügbare Platzangebot im Transport beachtet werden.